Bericht des Johann Joseph von Oduyer über den Großbotschafterwechsel 1719 in Paraćin, Belgrad, 21. Juni 1719 The report of Johann Joseph von Oduyer on the exchange of the grand embassies 1719 in Paraćin, Belgrade, June 21, 1719 Johann Joseph von Oduyer Edition Simon Königer Lisa Brunner Manuela Mayer Datenmodellierung Stephan Kurz Austrian Academy of Sciences, Institute for Habsburg and Balkan Studies GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY 4.0 2021 Vienna o:vipa.rp.hbg.17190621.oduyer Digitale Edition von Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie (1500-1918) Projektleitung Arno Strohmeyer ÖStA, HHStA Wien Staatenabteilungen, Türkei I Kt. 184-2, fol. 45r-54v

Editionsregeln und Kodierungsrichtlinien

Die Großbotschaften Damian Hugo von Virmonts und Ibrahim Paschas (1719/20) Berichte Digitale Edition von Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie (1500-1918)

Projektbeschreibung

Bericht des Johann Joseph von Oduyer über den Großbotschafterwechsel 1719 in Paraćin, Belgrad, 21. Juni 1719, bearb. von Simon Königer, Lisa Brunner und Manuela Mayer, Datenmodellierung: Jakob Sonnberger, Stephan Kurz; in: Die Großbotschaften Damian Hugo von Virmonts und Ibrahim Paschas (1719/20), hg. von Arno Strohmeyer und Stephan Kurz (Digitale Edition von Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie 1500-1918, hg. von Arno Strohmeyer, Projekt 1), Wien 2022

Deutsch

Relatio

Wie der auswechslungsactus des ksl. großbottschaffters, herrn grafen von Virmonds excellenz, mit dem von der ottomanischen Pforten erkisenen auch großbottschafftern, herrn Ibrahim bascha, den 15. monaths Iunii zwischen 12 und 1 uhr des lauffenden 1719 iahrs auf der granitz von statten gangen.

Alldieweillen in dem kurzhin den 5. huius mit beyder, sowohl diss alß ottomanischer seiten verwilligung getroffenen ceremonial tractat beschlossen und der tag der auswechslung beyder hohen bottschafftern, den 15. gegenwärtigen monaths festgestellet worden, so seynd des ksl. großbottschaffters, herrn grafen von Virmonds excellenz, sambt dero beyhabenden suite, nachdeme dero bagage den tag vorhero vorauß geschicket worden,

den 9. dises unter meiner begleitung und losbrennung der stucken von hiesiger vestung gegen 3 uhr nachmittags aufgebrochen und sich selbigen tags bis nacher Krozka, allwo sich bereits dero bagage befande, begeben. Weilen nun selbte bey herrannahender nacht daselbst eintraffen, so haben sie allda übernachtet. Die zu der auswechslungs function aber destinirte 1.500 mann cavallerie und zwey hundert grenadiers von Gschwind und prinz Alexander auß hiesiger guarnison unter commando des löblichen alt württembergischen dragoner regiments obrist lieutnand herrn grafen von Waldeck befunden, sich allschon vor bemeldten Krozka in ihrem ordentlichen laager, von wannen

den 10. dises der ksl. großbottschaffter, nachdeme die bagage und die trouppen vorauß marchiret, gleichfalls mit dem gefolg die reyß weiters bis nacher Kolar fortsezte, woselbst alles zeitlich anlangte und um ein wenig auszurasten. Allda des nachts verblibe, wohingegen die weite des anoch vorgehabten weegs und der angesezte termin der auswechslung nicht zuliesse, den marche zu treniren. So ist vor gut befunden worden, solchen den 11. huius von bedeuten Kolar in aller fruhe bis nacher Hassan Bascha Palanka, von dar aber noch selbigen tags sambt denen trouppen und bagage bis nacher Patazina zu beschleunigen, allwo des ksl. großbottschaffters excellenz sambt dero begleitenden gefolg und trouppen bey einfallenden abend arrivirten, hingegen die bagage mehrentheils spatt nachfolgete.

Den 12. wurde, gleichfalls auß obangeführter ursach, der marche von dorten bis nacher Deve Bargardin und von dar nacher Iagodina selbigen tags fortgesezet und übereylet, allwo mir unterweegs die nachricht durch einen expressen einlieffe, daß die Morava brucken, durch die bey dermahligen hoch angeschwollenen wasser angeronnene grosse baumer völlig voneinander und hinwegg gerissen, mithin es eine ohnmöglichkeit seye, solche hinwiderum in einem stand zu bringen, zumahlen da solches der gähe strohm sothanen flusses und die häuffig mit sich führende baumer ganz und gar nicht zuliessen, worüber ich sehr bestürzet. Alsogleich bey der ankunfft zu Iagodina mich zu so gedachter Morava brucken, um daß werck selbsten in augenschein zu nehmen und so vill imer möglich zu poussiren eylete, auch würcklich die beschwerlichkeit solche hinwiderum aufzurichten in der that befande. Nichts destoweniger in erwegung der grossen angelegenheit hinwiderum zwischen 6 und 7 uhr abends einen anfang machen liesse, die schiff ioch nacheinander aufzuführen, auch solches noch so weit brachte, daß gegen 10 uhr solche bis auf noch einige iöcher ferttig wurde, welche aber theils wegen des eingefallenen finsteren nachts, theils auch wegen ermüdung der darbey sich befundenen brucken leuthen (weillen solche den ganzen tag hindurch grosse strapatzen erlitten) nicht völlig in einem stand gesezet werden könnte, begabe mich also zu des ksl. großbottschaffters excellenz hinwiderum nacher Iagodina zuruck, allwo mir zwischen 11 und 12 uhr in der nacht der abermahlige rapport einlieffe, daß durch die schnell angetribene grosse baumer, solche mit hinwegnehmung einiger ancker, wider völlig voneinander gerissen, auch davon einige schiff gar hinweggeführet, auch einige ruiniret worden, worüber ich herzlich bekümert mit aller eylferttigkeit mich alsogleich widerum dahin verfügete, allwo mir bey meiner ankunfft von dem dabey gewesenen ksl. feldt brucken schreiber Hezer, nebst dem bruckenmeister und samentlichen knechten, die ohnmöglichkeit solchem ferers einen widerstand zu thun und selbte zu einem würcklichen bestand zu bringen remonstriret wurde. Deme iedoch ohnerachtet, weilen ihro ksl. mt. allerhöhster dienst daran gelegen, so könnte solches keiner dingen anhören, sondern villmehr

den 13. dises bey anbrechenden tag mit allem eyfer die anstalt vorkehrete, daß die hinweeg genohmene schiff widerum aufwerths durch die darzu vom land genohmene bauren gezogen, die ioch nach einander aufgeführet und angeanckert worden. Auch solches mit hefftigen antrib so weit brachte, daß gegen mittag solche widerum hergestellet und die baumer, so vill alß es imer thunlich abgewendet wurden. Von dess verlässigkeit, nachdeme des ksl. großbottschaffters excellenz die behörige avise ertheillet, so komen auch selbte mit dero suite sambt dero bagage und trouppen eben zu diser zeit daselbst an und passirte selbigen tags noch alles. Auch bey guter zeit gegen abend zu Parakin anlangte, allwo dan übernachtet und alle anstalten zu der auswechslungs function vorbereitet wurden. Weilen sodann in dem errichteten ceremoniel tractat verglichen, daß bey der ankunfft einer dem andern theil (wie ein solches auß dess übersendeten copia gnädigst und hochgeneigt zuersehen gewesen seyn wird) die behörige nachricht davon ertheillen solte, so schicke den 14. meinem secretarium unter convoy 4 national husarn zu pferd mit einem schreiben an dem seraskier von Nissa, mit der instruction auf die graniz, daß damit ihro ksl. mt. allerhöchste authoritaet in allem observiret und der gegentheil in keiner sach einige avantage gewinen möchte. Diser so lang auf der gränitz verbleiben und keinen schritt weiters gehen solte, bis nicht gleichfalls dessentwegen iemand von erst angezogenen seraskier zu Nissa herüber gesendet wurde, welches auch gar wohl beobachtet und beyde zu gleicher zeit die graniz passiret. Also daß nach 2 stunden ein expresser von bemeldten seraskier an mich abgeordneter aga mit einem schreiben zu Parakin bey mir arrivirte. So mir des türckischen großbottschaffters und seiner suite nebst des seraskiers zu Nissa ankunfft zu Raschna zu wissen gemacht, welchen ich nachdeme ihn mit confecturen und caffee bewürthet und beschencket, mit der antwortt remittirete. Einige stund hiernach langte abermahlen ein anderer aga bey mir mit einem schreiben an, welches sich auf daß mündliche hinterbringen besagtem aga bezogen, so aber in deme bestanden, daß in der übersezung in daß türckische, des in teutscher sprach eingerichteten ceremonials, vermög deren wörtern signification begriffen, daß die teutsche bey dem permutations actu mit klingenden spill erscheinen wollten, welches ihnen von ihrem dollmetsch wäre interpretiret worden, daß unsere trouppen mit blossen degen in der hand anrucken und darauf die sonnen spillen sollte, ob dan deme also oder was dises vor eine bedeutnus haben möchte? Ich habe ein solches mit lachen beantworttet und ihme die beschaffenheit dessen kund gemacht, worauf er gar vergnügter, daß die teutschen nicht mit blossen degen erscheinen wollten. Nach empfangung der ordinari höfflichkeiten und der schrifftlichen antwortt zuruck gekehret, wornechst der von mir abgesendete expresser um 10 uhr abends mit der antworth von offt erwehnten seraskier auch zuruck ankomme, welcher nicht beschreiben könnte, was für höfflichkeiten ihme von demselben wären erwisen. Auch mit einem dolomaliik rothen tuch, einen stuck helalii, 1 stückl pur weissen, dan 1 stückl aleppischen atlas und über dises mit 3 türckischen düchl wäre beschencket worden. Der mehr bemeldte seraskier aber ware vermög des innhalts des an mich ergangenen schreibens sehr wohl zufriden, daß die 12 stund vor die dem tag darauf festgestellte auswechslung von mir angegeben worden, also daß den 15. in aller fruhe alle dispositiones zu diser hochfeyrlichen function gemacht, und also veranstaltet wurde, daß nachdeme die bagage in aller fruhe voraus geschicket worden, so ist der ksl. herr großbottschaffter, sambt dero suite und bedienung, in der völligen gala und anderten liberey zwischen 6 und 7 uhr von Parakin aufgebrochen. Eingleiches habe meinerseits beobachtet und alles pro decore ihro ksl. mt. bey diser gelegenheit angewendet, wo sodann mit denen völligen trouppen 1 viertl stund ohnweit dem auswechslungsorth angelanget, woselbst auch alsogleich der Türcken anäherung wahrgenohmen. Daselbst angehalten und lauth der ceremonial bedingnus ein zelt vor dem ksl. großbottschaffter alsogleich (wie es auch türckischer seits geschehen) aufschlagen lassen und einem haubtmann zu dem seraskier von Nissa, gleichermass wie derselbe an mich einen aga abgeschicket und die ankunfft zu wissen gemacht. Die trouppen aber habe wehrender zeit en ordre de battaille stellen lassen und nach erhaltener nachricht, daß ihrer seits gleichfalls alles in bereitschafft stunde, mit besagten trouppen nebst denen in dem tractat verglichenen 12 officier, einen hofmarschalln, 2 pagen, 2 lauffer, 8 heyducken, 20 laqueyen und 8 bedienten mit handpferden unter klingenden spill und gewöhnlicher feldmusic anmarchiret. Die trouppen aber seynd 60 schritt von der aussern saulen in voriger ordnung verbliben. Ich hingegen mit meinem erstbemeldtem gefolg bis 15 schritt von obangeregten ersteren saulen mich in guter ordnung verfügete, allwo die herrn officiers von ihren pferden abstigen. Ich aber zu pferde, mit nicht mehr dann denen 12 officiers, einem hofmarschall, 2 pagen und 2 lauffers, alle zu fuß, mich bis 5 schritt von der mitteren saulen begabe, wie ein gleiches von der ottomanischen seiten beschahe. Woselbst dann der seraskier von Nissa eben so weith von der mitleren saulen ienseits observirte, wie er auch gar wohl beobachtete, wer der erstere von pferd sich herunter lassen möchte, wurde iedoch nach einer kleinen verweilung daß tempo also getroffen, daß wir beyde zu gleicher zeit abgestiegen und bey der mitteren saulen zusamen getretten, einander umfangen und mit allen complimenten, iedoch iederzeit mit bedecktem haubt (so bis dato niemahlen geschehen) bewillkomet, wo inmittelst beyderseits die sessel herbeygebracht worden, worauf wir unß niderliessen und wehrender zeit, daß wir iemand um die großbottschaffters zu beruffen abgeschicket. Habe offt berührten seraskier confecturen, caffee und limonada überreichen lassen, wie er dan auch auf ihre arth mir erstlichen eine porcellan schallen mit etwas eingemachtes, sogleich darauf aber durch seine chioadars eine schall cafee praesentiren und demnach riechendes wasser zum waschen übereichen und ihrer gewohnheit nach mich berauchen lassen. Da nun des ksl. grosbottschaffters excellenz ankunfft wahrgenohmen und daß selbter in gleichem tempo mit dem türckischen großbottschaffter bey der aussern saulen von dem pferd abgestigen und zu fuß nebst dero gefolg gegen die mittere saulen hervor getretten, so bin dero selben etwelche schritt entgegen gangen und mit gebung der rechten hand bis an die mittere saulen geführet und da ein gleiches von türckischer seiten beobachtet wurde. So hat es angefangen dergestalten zu regnen, donner und blizen, daß einer dem anderen fast nicht erkennen können. Deme iedanoch ohnangesehen, so haben sich beyde großbottschaffter nach gethaner höflichster bewillkomung auf die zur rechten hand gestellte sessel nidergelassen und der ksl. großbottschaffter mit einer sehr schön und mit allen elegantien gezierten lateinischen anrede gegen dem türckischen angefangen, welcher auch solche sehr vernünfftig beantworttet und demnach einer den anderen auf obangefügte weiß und manier gleichfalls mit caffee und confecturen bewürthet hat. Iedoch dergestalt, daß niemahlen von dem ksl. herrn großbottschaffter, noch von mir, der hueth abgenohmen worden.

Alß nun gegen anderthalb stund die complimentirung und unterredung angehalten, so ist beyderseits wehrender zeit der ge folg sambt der bedienung und bagage (so sich unserer seits rechter, die türckische aber lincker hand schwenckte) gegen einander permutiret worden. Ich unterdess habe sowohl den ksl. herrn großbottschafftern als der seraskier zu Nissa dem seinigen bey der hand genohmen und hingegen dabey so lang ohnvermerckter treniret, daß ehe und bevor ich den ksl. übergeben, erstbedeuter seraskier mir den seinigen überantworttet. Ich habe dem übernohmen alsogleich vermög des ceremonial schlusses die rechte hand gegeben, wo wehrender diser übernahm beyderseitige trouppen unter continuirenden klingenden spill und feld music auß denen mitgeführten 6 kleinen stückl und dem kleinen gewöhr eine dreymahlige salve gegeben hat. Da nun dises vollzogen, so habe ich mich sowohl von dem seraskier von Nissa als der ksl. von dem türckischen grosbottschaffter beurlaubet und ist ieder theil an den orth, wo man von denen pferden abgestigen, widerum aufgesessen und da daß wetter sich widerum zu diser zeit sehr verändert und sich gut angelassen, mit dem übernohmenen türckischen großbottschafftern zugleich neben einander mit gebung der rechten hand zu denen trouppen zuruckgekehret. Wie ein gleiches der seraskier von Nissa mit dem ksl. großbottschaffter, bis etwa eine stund von dem auswechslungs orth mit völligen corpo begleitet, woselbst abermahlen in einem alda schon aufgeschlagenem zelt, sothanen türckischen grosbottschaffter und seiner suite caffee, confecturen und andere refraichirungen cum omni splendore praesentiren liesse. Nach einer stündigen verweilung aber, demnach einem hochlöblichsten ksl. hofkriegsrath von dar den unterthenigsten gehorsambsten bericht über die glücklich vollzogene auswechslung in aller eyl abgestattet, habe mich von ihme beurlaubet und nach hinterlassung zu seiner convoy, des löblichsten vasquesischen regiments obrist wachtmeister herrn marchese Botta mit 200 commandirten mit trompeten und paucken von denen 400 cuirassier reuthern, so auß Sclavonien hierzu destiniret worden, habe mich mit denen übrigen trouppen wider nacher Parakin in daß vorige laager begeben, allwohin auch der türckische großbottschaffter seine bagage voraus geschicket und ein eigenes laager formiret hat und ist selbster nach etlichen stunden auch dahin gefolget und allda des nachts verbliben. Ich hingegen habe mich nicht mehr zu demselben begeben, sondern die weitere anstalten, wegen dessen fereren marche, dem herrn oberkriegscommissario von Baumgartner und herrn hofinungscommissario von Harene überlassen, auch durch den ersteren so offt berührter großbottschafftern zu wissen gethan, daß vermög eingehollter nachricht hinwiderum eine kleine brucken über die Morava, gleich ienseits gegen Parakin fliessenden wassers sogenannten Raveniz schlagen lassen, durch die höhe des wassers gehoben, ein stuck davon hinweck genohmen und zertrennet worden seye, mithin zu besorgen stunde, daß nicht etwa noch einmahl die Morava brucken durch den gähen strohm und anschwimmende baumer hinweggerissen werden möchte. Falls nicht der türckische großbottschaffter sich bey zeiten mit seinem gefolg und angehörigem bagage darüber begeben und dise gefahr witiren wurde und könnte derselbe alsdann disseits so lang verbleiben, bis er die conditiones wegen seines künfftigen tractaments ausgemacht und geschlossen haben möchten. Dise aber, so wenig alß alle andere remonstrationes, haben ihn dahin bewegen wollen, daß er sich von dorten selbigen tags, alß

den 16. in der fruhe hinwegg begeben und die brucken passiren möchte, sondern er sich declariret nicht ehender von dar aufzubrechen, bis man nicht mit ihme daß behörige wegen seiner künfftigen verpfleg- und unterhaltung concludiret haben wurde, es seynd hingegen seine anforderungen so groß, daß solche nicht leichter dingen zu prostiren seynd. Ich habe hierüber zu tractiren denen obbemeldten herrn oberkriegscommissario von Baumgartner und dem spesirungscommissario Harenne daß werck überlassen und mich von danen hinweg zu bedeuter kleinen brucken begeben, solche hinwiderum zu seinem stand gebracht und noch selbigen tags meine reyß sambt denen übrigen trouppen bis nacher Iagodina fortgesezet und ihnen allda den weitern befehl wegen ihres ruckmarche ertheilet. Ich aber habe mich in aller eyl nacher Belgrad zuruck begeben und daselbst den 18. huius zwischen 12 und 1 uhr eingetroffen. Die pomp und magnificenz bey disem hochfeyrlichem actu ist beyderseits gros gewesen. Ich kan aber dabey einem hochlöblichsten ksl. hofkriegsrath unterthenigst gehorsambst versichern, daß der ksl. dem ienseitigem splendorem in allem übertroffen habe und sehr zu bedauren, daß daß plözlich ein gefallene starke regenwetter vill von dem ansehen verhindert hat.

Worüber ich mit allen umständen dem unterthenigst gehorsambsten bericht euer hochfürstliche durchleuchtigste excellenz und meinen hochgebiettenden herrn ohngesaumbt abzustatten für gut befunden habe. Belgrad den 21. Iunii 1719.

1719 15. Iuni Deß general Oduyr relation über den außwexlungs actam deren bey den großbothschafften de 1719.