Continuatio Diarii Des von Ihro Römisch-Kaiserlich- und Königlich-Catholischen Majestät an die Ottomanische Pfort abgeschickten Groß-Botschafters, Titl. Herrn Damian Hugo, Grafen von Virmont etc. Allerhöchstgedacht Ihrer Kaiserlich- und Catholischen Majestät wirklich geheimen und Hof-Kriegs-Raths, General-Feld-Zeugmaisters, wie auch bestelten Obristen über ein Regiment zu Fuß, Constantinopel vom 5. September bis den 2. October 1719 Unknown Edition Helena Ulbrich Datenmodellierung Jakob Sonnberger Stephan Kurz Digital Edition Transcribed, corrected, edited by Helena Ulbrich TEI conversion Stephan Kurz Austrian Academy of Sciences, Institute for Habsburg and Balkan Studies Austrian Academy of Sciences, Institute for Habsburg and Balkan Studies Vienna 2022 CC-BY 4.0 o:vipa.pp.hbg.17190905 Digitale Edition von Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie 1500–1918 Digital Scholarly Edition of Habsburg-Ottoman Diplomatic Sources 1500–1918 Habsburg-Osmanlı Diplomasisi Kaynakları Dijital Edisyonu 1500–1918 Projektleitung Arno Strohmeyer Based on the digitized item provided by the SLUB Dresden Continuatio Diarii Des von Ihro Römisch-Kaiserlich- und Königlich-Catholischen Majestät an die Ottomanische Pfort abgeschickten Groß-Botschafters, Titl. Herrn Damian Hugo, Grafen von Virmont etc. Allerhöchstgedacht Ihrer Kaiserlich- und Catholischen Majestät wirklich geheimen und Hof-Kriegs-Raths, General-Feld-Zeugmaisters, wie auch bestelten Obristen über ein Regiment zu Fuß, Constantinopel vom 5. September bis den 2. October 1719 N.N. 1719 This document has been published as a copy of another item Wienerisches Diarium, 22.11.1719 https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10512274 1719 Deutsch Text has been recognized by use of a print HTR+ model in using Transkribus

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Continuatio Diarii Des von Ihro Römisch-Kaiserlich- und Königlich-Catholischen Majestät an die Ottomanische Pfort abgeschickten Groß-Botschafters, Titl. Herrn Damian Hugo, Grafen von Virmont etc. Allerhöchstgedacht Ihrer Kaiserlich- und Catholischen Majestät wirklich geheimen und Hof-Kriegs-Raths, General-Feld-Zeugmaisters, wie auch bestelten Obristen über ein Regiment zu Fuß, Constantinopel vom 5. September bis den 2. October 1719, bearb. von Helena Ulbrich und Stephan Kurz, Datenmodellierung: Jakob Sonnberger, Stephan Kurz; in: Die Großbotschaften Damian Hugo von Virmonts und Ibrahim Paschas (1719/20), hg. von Arno Strohmeyer und Stephan Kurz (Digitale Edition von Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie 1500-1918, hg. von Arno Strohmeyer, Projekt 1), Wien 2022

Die Großbotschaften Damian Hugo von Virmonts und Ibrahim Paschas (1719/20) Flugschriften Digitale Edition von Quellen zur habsburgisch-osmanischen Diplomatie (1500–1918)

Projektbeschreibung

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Dieses Dokument ist auch Teil des Wienerischen Diariums vom 22. November 1719, die Dokumente sind vom selben Satz gedruckt (vgl. z.B. defektes o und nicht grundlinienhaltiges i in der letzten Zeile „Cavallier Procurator“). Der Bericht umfasst 4 Seiten / 1 Bogen und scheint auch separat vertrieben worden zu sein.
CONTINUATIO DIARII Des von Ihro Römisch=Kaiserlich= und königlich= katholischen Majestät an die Ottomannische Pfort abgeschickten Groß=Botschafters/ Titl. Herrn Damian Hugo / Grafen von Virmont etc. Allerhöchstgedacht=Ihrer Kaiserlich= und Catholischen Majestät würklich=geheimen= und Hof=Kriegs=Rahts / General=Feld= Zeugmaisters /wie auch bestelten Obristen über ein Regiment zu Fuß. Constantinopel / vom 5. September / bis den 2. October / 1719.

Den 5. September. Heut ware dahier bey der Kaiserlichen Groß=Botschaft nichts sonderbares vorgangen / und hatte sich alles diesen Tag ganz still gehalten.

Den 6. Dito hatte sich der Herr Groß=Botschafter / nebst einigen Herren Ca-vallieren / ausser dessen Seraglio in der schön=umliegenden Gegend mit einer Hasens Höz belustiget / und etliche Hasen mitgebracht;

Eben an diesem Tag / Morgens / kame der Nepos mit einem andern Cavallier / und der Legations=Secretarius von dem Venetianischen Herrn Botschafter in unserm Seraglio an / um bey dem Kaiserlichen Herrn Groß=Botschafter eine Besuchung ab-zulegen / mit deme jene auch des Mittags zuspeisen die Ehre gehabt.

Den 7. Dito verfügte sich der Kaiserliche Herr Groß=Botschafter mit etlichen Cavallieren nacher Bellgradt / alda die Engellisch= und Holländische Herren Bot-schaftere / als Herr von Stanian / und Herr Graf von Colyers / logiren / um die=selbe zubesuchen / daselbsten dan Hochgedachter Herr Groß=Botschafter zwey Tag lang sich zuverweilen belieben lassen; Immittels ware bey dessen Abwesenheit /

Den 8. Dito / als am Fest U. L. F. Geburt / in unserm Seraglio der GOttes= Dienst / samt einer Predig / welche A. R. P. Josephus Lovina S. J. gehalten / feyerlichst begangen worden.

Den 9. Dito. Diesen Tag ware nichts Merckwürdiges passiret.

Den 10. Dito. Heut ware der Kaiserliche Herr Groß=Botschafter mit seinen bey sich gehabten Cavallieren von besagtem Bellgradt in dessen Seraglio wieder zu=ruckgelangt / und zwar höchstvergnügt von denen Ehrerweisungen / welche ihme die Engellisch= und Holländische Herren Botschaftere angetahn.

Den 11. und 12. Dito hatte der Kaiserliche Herr Groß=Botschafter / in Gesell=schaft einiger Cavallieren / sich wieder mit einer Hasen=Höz zubelustigen sich gefallen lassen.

Den 13. Dito ware nichts sonderliches vorgangen.

Den 14. Dito begaben sich einige Cavalliers zu Pferd nach öfters berührtem Bellgradt zu dem Holländischen Herrn Botschafter / um sich daselbsten etwas zu belustigen.

Den 15. Dito / in aller Fruhe / hatte sich der Kaiserliche Herr Groß=Botschafter nacher Pera zu dem Französischen Herrn Botschafter / Marquis de Bonac, erhoben / mit diesem das Mittagmahl eingenommen / sodan des Abends in seinem Seraglio sich wieder glücklich eingefunden; Und daselbsten /

Den 16. Dito / ausgeruhet / des andern Tags aber / als /

Den 17. Dito / Fruhe / sich mehrmalen mit einer Hasen=Höz belustiget.

Den 18. Dito. Nachdeme der Kaiserliche Herr Groß=Botschafter schon einige Täg vorhero von dem Capizi Bassa im Namen des Groß=Veziers auf ein Festin / so auf dem schwarzen Meer angestellet werden solte / eingeladen worden; So wurd ein Stund vor Tag zum Aufsitzen geblasen / und sogleich die Pferde mit Sattel und Zeig herbeygebracht / hiernächst / als selbe vertheilet worden / der Kaiserliche Herr Groß=Botschafter in seinem Leib=Wagen / mit sechs Pferden bespannet / die Herren Cavalliers und Edelleuthe aber / nebst viel andern von der Kaiserlichen Groß= Botschaft / zu Pferd / gegen der Stadt bis an den Canal und Haven sich verfüget / um sich auf die in der Bereitschaft gestandene Transport=Schiffel zubegeben / wie auch geschehen; Wohin aber / ware fast niemand bewust / und nachdeme man auf dem Canal / welcher zu beeden Seiten stark bewohnet / ein gute Weil gefahren / auch auf der einen Seiten die schöne Situation der Stadt Constantinopel / auf der andern Seiten aber die Stadt Pera und Gallata, nebst mehr andern anliegend namhaften Oertern in Augenschein hat nehmen können / passirten wir endlich zwey gross= ausgerüstete Galleeren / und noch viel ander=gross= und kleine Theils ausge-rüstete und Theils nicht ausgerüstete / so fremd= als einheimische Schiffe / die in Brulotten / Tschaicken / Brigantinen / Felucken / Caicken / Gallioten und andern Fahrzeugen bestanden; Unweit von diesen noch weiter in dem Canal / gegen Asien zu / in dem schwarzen Meer stund eine Galeere ganz allein frisch angestrichen / und sonderbar ausgezieret; Diese / so die Capitana derer Türkischen Galeeren / ware mit 300. Sclaven an den Rudern besezt; An jeder Ruder=Bank aber befanden sich 6. und zu beeden Seiten 12. in einer Reyh / oder Linie / alle mit roten Kappelen und roten Kleidern; Welche die Türken derer Sclaven Gala=Kleider nennen / auch diese nicht allemal: sondern / wan ein Festin einem grossen Herrn zu Ehren gehalten wird / zum Anlegen vertheilet werden; In solch=gleichen Kleidern die Sclaven zusehen ware wohl schön / aber ihre abscheulich=grosse Ketten / welche an die blose Füß geschmiedet gewesen / entsezlich zuschauen; Die andere Schiff=Officiers und Bediente giengen alle in ihrer besonders zierlich=Türkischen Kleidung / dabey bemühete sich ein jeder an diesem Tag sein Dienst und Amt auf das Beste zuversehen.

Gleich an der Stiege / bey dem Eintritt auf den hindern Theil des Schiffes / stunden die gewöhnliche 3. Standarten mit ihrem Türkischen Wappen; Auf beeden Seegelstangen ware fliegend angehenket die grosse Flagge / und in der Mitten auf dem Mastbaum noch ein andere Fahn; Zu beeden Seiten aber der ganzen Galeere waren kleine Fahnen von rot= und gelbem Taffet aufgestecket / auch die Rudern alle / gleichwie die ganze Galeere / schon rot angestrichen gewesen;

Bey unserer Ankunft begabe sich alles auf diese Galeer / ausser dem Kaiser-lichen Herrn Groß=Botschafter / welcher bey einem grossen Lusthauß / so gegen über der Galeer an dem Canal gelegen / ausgestiegen war / und erstlich alda dem Groß=Vezier die Besuchung gegeben hatte; Immittels wurd alles zum Abseeglen veranstaltet / und / nachdeme der Kaiserliche Herr Groß=Botschafter samt denen Herren Cavallieren sich auch auf die Galleere verfüget: und den Siz oben auf dem hindern Theil genommen hatte / ein Stuck gelöset / um die Abstossung anzudeuten; Kaum ware der Stuckschuß vorbey / so griffen die Sclaven alle zugleich nach denen Rudern / und fiengen mit allem Gewalt an zu rudern / hielten auch solang wider den Wind auf dem Canal (aldort auf beyden Seiten die schönste Lust=Häuser zusehen) damit an / bis endlich ein Zeichen von denen Pillotten gegeben worden / den einen Segelbaum / nebst dem in der Mitte stehenden Mastbaum / abzuwerffen / und die grosse Flagge abzunehmen / um dardurch zuzeigen / wie alles gar schön auf denen Galleeren reguliret seye;

Nun auf das gegebene Zeichen ware die Flagge so geschwind abgenommen / und der Mastbaum solcher Gestalten umgeworffen / als wäre kein Segel / noch Mastbaum darauf jemalen gestanden / folglichen wurden die dreyhundert Sclaven von dem hocherhobenen hindern Theil bis zum vorder Theil ganz frey: und gleichsam Mann vor Mann gesehen; Mit dieser abgeworffenen Galeere fienge man um so viel begierger an zu rudern gegen den bestimten Ort; Und / bevor man angeländet / wurden einige Thürn auf der andern Seiten passiret; Dieselbe grüsten die Capitana / dem Schiff= Gebrauch nach / mit etlichen Stuckschussen; Darauf die Capitana mit drey ande-ren Schussen dankte; Weiter hinein liesen wir eine Festung auf der anderen Seiten / daselbsten alles / was auf dem schwarzen Meer hinaus= und herein will / vorbey fahren muß / und dahero diese Festung von denen Türken eine Vormauer des schwarzen Meers benamset wird; Von dieser Festung ware die Capitana mit vielen Stuck-schussen empfangen: und von derselben wieder mit andern Stuckschussen beantwortet worden;

Diesemnach wurde der Anker geworffen / die Aussteigung erlaubet / um mittels kleiner Schaluppen gegen den bestimten Ort überzufahren; Alda den Kaiserlichen Herrn Groß=Botschafter der Groß=Vezier / nebst viel andern bey sich habendvornehmen und andern Türken / schon erwartet gehabt; Sobald nun der Kaiserliche Herr Groß=Botschafter angelanget / truge man nach Türkischer Manier ohne sonderliche Ordnung die Speisen auf; Für den Kaiserlichen Herrn Groß=Botschafter und den Groß=Vezier wurd auf einer besondern Tafel aufgetragen / ein andere Tafel ware mit Moselinen Tücher gedeckt für die Herren Cavalliers / und eine für die Herren Edelleuthe / dan noch eine für die Hauß= und andere Officiers; Das Mittagmahl währete nicht lang / so wurde wieder abgetragen; Der Trunk dabey bestund in Scherbet / und frischem Brunn=Wasser / zum Beschluß aber gabe man Caffee ohne Zucker;

Hiernächst retirirte sich alles in das Lustzimmer des Groß=Veziers; In dessen Mitten ein sehr zierlich gearbeiteter Brunn von weissem Marmor stunde / der das Wasser viel Ehlen hoch springen liese; Der Kaiserliche Herr Groß=Botschafter sasse mit bedecktem Haupt auf der rechten / und der Groß=Vezier auf der linken Hand an denen Fenstern mit seinem Sohn / und etlich=vornehmen Türken auf ihren kostbaren Polstern / und unterhielten einander mittels derer Dollmetschern in unterschiedlichen Gesprächen; Dan und wan verlangte der Groß=Vezier ein Türkisches Rohr / und hatte Belieben / nach grossen weissen Vögeln zuschiesen / welche von denen Türken Meer=Anten genennet werden;

Immittels postirten sich auf der linken Seiten des Groß=Veziers in eben dem Lust=Zimmer verschiedene Türken mit allerhand Musicalischen Instrumenten / und fiengen an / nach ihrer Art eine Musick zumachen / auch zusingen; Nach solcher Musick gienge das Tara=Werffen zu Fuß an / und wurd ein gute Zeit mit besonderer Geschicklichkeit damit angehalten; Gelung es einem / den andern wohl zutreffen / so gerieht es diesem noch besser / jenem einen Wurf beyzubringen;

Wie dieses vorbey / so erschienen zwey und zwey nackende Männer / die nur Hosen an hatten / und rungen miteinander in solange / bis einer den andern zu Boden geworffen; Der überwältigt= und niedergeworffene gienge beyseits / und wurde beschenket; Der Uberwinder aber muste mit andern nackenden Männern von neuem ringen / und zwar solang / bis er auch von einem zu Boden geworffen: und überwältiget worden; Alsdan wurde dieser doppelt und dreyfach nach der Zahl deren Uberwundenen beschenket; Diesem Kampf folgten einige Taschen=Spieler / welche ihre Kunst nacheinander fortspielten; Dan seynd auch verschiedene Tänze gehalten: ingleichem nach der Scheiben ein Zeitlang geschossen worden;

Nach welchem allen die Tafelen wieder / wie zu Mittag / bereitet: und die Speisen aufgetragen worden / derer sich die Herren Gäste von der Kaiserlichen Groß= Botschaft über Halß und Kopf wegen anbrechender Nacht bedienet hatten / sodan verfügten sich die Herren Cavalliers zu dem Groß=Vezier / um der Beurlaubung abzuwarten; wie dieselbe nun geschehen / so truge man ein roten Zobel= Pelz herbey / und legte diesen dem Kaiserlichen Herrn Groß=Botschafter an / den Herren Cavalliers aber theilte man florene mit Gold und Silber durchzogen Türkische Tüchel von allerhand Farben aus;

Während=dieser Austheilung hatten die Türken angehoben / nach einem auf dem Canal auf einem Brett schwimmend=grossen Krug / wie auch nach einem kleinhölzernen Häusel / so auch auf den Canal gesetzet worden / zuschiesen / wer dan eines von beyden getroffen / derselbe war ebenfals beschenket worden;

Der Kaiserliche Herr Groß=Botschafter retirirte sich inzwischen auf die Schaluppen / samt dessen ganzem Gefolg / und begabe sich ferners wieder auf die Capitana / nahm auch seinen Posto mit dem Zobel=Pelz wieder oben auf dem hindern Theil; Alsdan ware der Anker aufgehoben: die Seegel gespannt: und bey sehr gutem Wind / auch unter Lösung derer Stucken von der gegen über gelegenen Festung aus Asien wieder an das Ufer zu unsern Pferden gekehret worden; Mittels derer wir sehr spaten Abends in un serm Seraglio wieder angelanget seyn / nachdeme wir auf obbeschriebene Weiß diesen ganzen Tag in Asien zugebracht hatten; Folglichen aber /

Von dem 19. bis 30. September / ware nichts sonderliches bey uns passiret / als / daß während=dieser Tägen der Kaiserliche Herr Groß=Botschafter bey dem Französischen Herrn Botschafter / und dieser wieder bey dem Kaiserlichen Herrn Groß=Botschafter etlichmal gewesen; Dan / nachdeme die böse Seuch etwas nachgelassen / hatte /

Den 1. October / als an Ihrer Römisch=Kaiserlich= und Königlich=Catholischen Majestät Glorreichsten Geburts=Tag / der Kaiserliche Herr Groß=Botschafter / mit den Herren Cavallieren / nacher Pera, alda die Herren Botschaftere logiren / sich begeben / und das Quartier in des Holländischen Herrn Botschafters Hauß genommen.

Den 2. Dito hatte der Venetianische Herr Botschafter / Cavallier Procurato Ruzzini, sein= offentlichen Einzug dahier gehalten / welchen zusehen / ein Menge Volks dazu geloffen.