Hoch und wolgeborner graf, insonders großgunstiger
herr, desselben hochver⸗
obligirter khnecht bleib ich iederzeit und würdet mein großgünstiger herr graf
sambt den andern hochansthelehen herrn kay.
comissariis auß des alhiesigen
visirs schreiben, welliches ich umb willen ich
vernomben, das die herrn wegen
eines tolmätsch
mangl leiden alhie transferirn lassen und die translation
so wol desselben alß was er an ihr
May. schreibet beyschliessen wöllen, wie
auch auß dem ienigen, so ich deßwegen meinen herrn ins gesambt zueschreibe,
zue genüegen vernemben und abnehmen. [chiffre]
Dannenhero er sich entschlossen, mit einem
handgreiflichen ungrundt die schuldt auf
mich zu
legen, alß ob ich mich in ainiges verhaissen eingelassen und so wol ihr
May. alß die herrn
comissarios zu vermahnen, ungeacht meiner aufhaltung
der tractation einen anfang zu machen.
Weillen ich aber dessen ganz und gar unschuldig, mir auch khein solliches
verhaissen iemals im sin khomben, ob wol ich
vermeldet, das ich ihrer May.
deßwegen zueschreiben und verhoffen wölle, es
werden dieselbe die
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billiche satisfaction deßwegen zu laisten nit
ungenaiget sein, wie dan ihr
May. selbsten und mein herr graf destwegen durch underschidliche schreiben
den visir
vertröstet, darauf aber kheines wegs zu erzwingen, das
solliches vor meinem von hinen verraisen beschehen solle oder müesse.
[chiffre]
Also bin ich versichert, sie werden
gedachten herrn visir auf sein schreiben
ein solliche antwort ervolgen lassen, damit er sich
eines bessern zu
resolvirn und meine zuruggkhonfft
weiters nit zu difficultirn
ursach haben werde.
[chiffre]
Werden also meine großgünstigen
herrn comissarii der sachen allerdings
recht zu thuen wissen.
Und khombet hiemit meines
großgünstigen herrn grafen geliebter herr
vetter widerumb zurugg, weil mein aufbruch von
hinen
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noch ungewiß, mit gehorsamer, grosser dankhsagung
so wol wegen
seiner hereinschikhung alß wegen der
treuherzigen offerten, so mein
herr graf alberait zum öfftermallen im werkh erwisen, darauf
ich
mich noch hinfüro verlassen und solche gnaden
nach müglickhait zu ver⸗
dienen mich schuldig erkhennen thue.
Hette herzlich gern einen
tulmätsch mitgeschikht, so hab ich aber den Josepho Barbato dem herrn
Lustrier zu
Constantinopl gelassen, herr Michel D'Asquier ist
sehr übel auf, also das ihme zu raisen und zu arbeiten unmöglich, und
des herrn Johan Paulo
[? ] allein übrig bedarf ich seindlich
und augenblikhlich. Weillen aber der Paulo Raguseo, so mit
dem herrn von Puchaimb herein
khomben, mich berichtet, das er der
türkhischen
sprach, so vil hierzue vonötten, erfahren, sich auch der
crabatischen mit dem abgesandten Türkhen gebrauchen khinde, alß
wil ich verhoffen, meine herrn comissarien
werden mit ihme ver⸗
sehen
sein.
Undt thue mich hiemit meinem großgünstigen herrn
grafen ganz gehorsamblich und unß
alle dem lieben Gott bevolhen.
Datum Ofen , den 8. October 1624.
Meines großgünstigen herrn grafen
iedezeit gantz gehor
samer khnecht
Hanns Jacob Kurtz m.p.
Das beyligende briefl an ihr May. ⸗
bitt ich meinen herrn grafen mit eheister
gelegenheit fortzuschikhen.