Hoch unnd wolgeborner graf,
insonders großgönstiger herr. Mit erbittung meiner
gantz gehorsam willigen dienst berichte ich
meinen herrn
grafen, das ich zwar Gott lob glükhlich von Constantinopl
hieher angelangt, aber wegen deß unlengst der
Türggen
fürgeben nach von den Raaber und comorrischen
gränitzern
beschehenen einfalls und angriffs von
dem vezir alhier
bis zu beschehender satisfaction will aufgehalten werden.
Weillen dann solliches ihrer kay. Mt. unseren allergnädigsten herrn
nicht allein schimpflich, sondern auch, das man den
vezier
in die leng mit worten ausziehen wolte, in mehr
weeg
nachthailig sein möchte, weill sich täglich
viel volkhs
versamblet, die gränitzer sehr
schwürig und sich zu rechen
begehren, auch ihrer Mt. auf mein underhaltung mit
soviel personen unnd pferden sehr viel aufgehet, zu
deme
mir von dem vezier ein schreiben von meinem herrn
grafen
aufgewisen worden, in deme er versprichet, in
wenig taagen
auf den gränitzen zu sein und dise
differenz zu accommodiren,
alß gelanget an
denselben hiemit mein gehorsames bitten,
er wölle
mir bey zaigern dits unbeschwärt zu wissen
thuen,
was ihr Mt. deßwegen aigentlich gesinnet, und
wann der herr
graf seine, meines erachtens hohnot⸗
wendige herabreis gewislichen in das werkh stellen
werde.
Solches geraichet zu meiner information und
ihrer Mt.
diensts befürderung.
Und ich thue mich meinem großgünstigen
herrn grafen gantz gehorsamblich
befehlen.
1624.
Meines herrn grafen
iederzeit gantz gehor⸗
samer khecht,
Hans Jacob Kurtz
von Senfftenau m.p.