Allerdurchleüchtigister, großmächtigister,
unüberwindtlichister römischer kayßer, auch zue
Hungahrn undt Bohaimb könig.
Allergnädigster kayßer unndt herr, die ungewiße leuffe unndt außgänge der krieg können (wie man
weiß) blötzlich viel iährige wohlstände zerstoßen, große ruina undt elendt
verursachen. Derohalben hielte ich ainfeltiges es lieber mit dennienigen, welche der
meinung, es seye beßer durch ein gewießen fridt sich undt die seinigen zue
versichern, alß zu erweckhen ein bloß hoffent vorthlhafftigen krieg, der doch wieder
ein möchtigen freundt nit beschehen kan, ohne daß man nit zue zeiten hoche sachen,
offt landt undt leüth, in gefahr undt auf die waag setze.
Der friedt ist an ihm selbst heilig undt
guett, sonderlich wan die gefahr nit vermehrt alle suspicion undt böße argwohn
hinweg nimbt unndt die menschen in sichere ruehe setzet. Wo aber (wie bey barbarisch
ubel gesonnen völckhern man findt) undter falschem schein daß fridens verdeckhte
brüettende materien zum krieg, die durch underschiedtliche versuch sich so ungehrn
außrotten laßen, ist meines erachtens sicherer undt beßer man thue auf so
grundtloßen türkhischen friden nit zue viel bauen, sondern zeitlich sich vorsehen,
damit, wan wir vermeinen vor den Türckhen am sicheristen zue sein, durch dießer
barbaren zuesag wir nicht auch einmahl, wie unlengst mit Candia den Venedigern beschehen, betrogen werden.
Ich hab, wie
EKM allergnädigst wohl wüßen, vor vielen iahren
hero, sonderlich an der ottomanischen Portten,
fünffzehen iahr lang continuirlich die Türckhen practicirt, deren natur undt
procedieren zimblich lehrnen können, mich auch drinnen finden können. Ietzt aber, da
ich die wahrheit sagen mueß, hab ich befunden, daß erwehrte barbarische völckher
falsch betragner mehrers alß nie, nit nur wider die Christen, sondern undter einander selber thuen sie ihre perfidia undt untreu
üben. Sie verbinden sich, schwören bey dem Alcoran zuesamben, helffen ein ander zue
digniteten. So baldt einer die höchste erlangt unndt nach seiner helffer willen nit
alles thuet, strackhs sein dieße des andern verfolger conspiziren undt laßen nit
nach, biß sie ihn wiederumb stürtzen undt undter ihnen einen andern erheben.
Der im iüngst verstrichnem 19. Maii abgesetzte undt hernacher strangulirte groß vezir, Zeckes Mehemet
bassa, hat daß groß vezirat erlangt durch die wider den sultan
Ibrahim aufgestandene ianitscharen, deren obrister
damahln wahre der Murat aga, ietziger groß vezir. Dießer, der dem andern geholffen
undt billich ihm governo hette
secundiren sollen, hat kaum
von seinem gespan ein disgusto vermerckht, als er ihn gestürtzt undt für sich selber daß groß vesirat erlangt, nicht
ohne argwohn, daß die arglistige alte valida, dreyer kayßer muetter (welche ietzigen
iungen sultan erzieget), nit auch hierundter
gewürckht unndt im sinn habe, ohn allen denen die an ihres sohns sultan
Ibrahims todt schuldig, sich zue rechnen. Eben deßwegen sein
in Constantinopel viell, die ihme kein langen
governo undt ein schlechtes ende profecayen.
Auff die damahln beschehene iehe veranderung im großen vesirat volgte
zuegleich an der ottomanischen Portten ein gantz
andere manier im regiren. Die vorige räthe, sonderlich von der plana, darunter
principaliter der
muffti
, beede
keri
gelten nicht mehr so
viel, dan dieße durch die kumerhaffte absetzung deß
vesirs, Zeckes Mehemet bassa, erschröckt, förchteten den umb den
iungen sultan innersten gefehrlich
hervorbrechenden rath, sorgten wieder die heraußigen rathgeber auch ohnversehens
einmahl so procediren unndt ubel mit ihnen verfahren möchte. Derowegen hielte ein
ieder für sicherer von den publicqsgeschäfften sich zue endtziehen undt den groß vesir
Murath machen laßen waß er will, damit künfftig
nicht andere, sondern dießer allein die reichssachen zue verantwortten hette.
Dießer in kurtzer zeit hoch erhobene hofferttige groß vesir, Murath bassa
, der
vor wenig iahrn ein gemeiner ianischar undt hernacher bei dem vor dießem gewesten groß vesir, Mustafa bassa, (welcher am ersten wegen der 200.000 thaler meldung
gethan und ahn
von
EKM dieße summa pretendirt) ein schlechter officier geweßen, zuge baldt
hervor andere alte reliquien von deß erst gemelten Mustafa
bassa creaturn, dern etliche ich selber gekent. Pflegte deroselben
rathe undt nach der ianischarn grob undt wilder art, fienge deßen gantze hoffstatt sich an zue
gestalten. EKM geschäffte undt meine negotia,
welche bey vorigem
groß
vesir
wohl incaminirt wahren, nahmen undter dießem neuen governo
anfangs den krebßgang. Der neue vesir auß ossentation undt zue erzeigen, daß
an ihme alles gelegen, cassirte oder refamirte fast alles, waß der vorige gemacht.
Mir, der ich kurtz zuevor vermeint nahe beim verlangten posto zue sein, kame so
geschwinde veränderung undt die gähe zueruckh gehung meiner geschäfften nit anderst
vor, alß wan auff calmen meer schieffendt schon nahent am landt ein gäch entstandtnes ungewitter mich weit hinden wiederumb inß wilde
meer lende, die ungestimbsten wellen getriben hette. Meine beede dolmatschen, welche damahln voran auf dießem
wilden meer schieffen undt deß
groß vesirs
neue Porten frequentiren müßen, erzehlten mir anfangs
wurden von des
groß vesirs
leüthen insolenzen procediren, wie gros die erst hervor komne
hungrige officieri umb etwaß herauß zue preßen mit den frembt hinkommenden thetten
verfahren. Der
tschauss bassa
selber gantz unverschaumbt, schir mit
trohwortten begehre von mir ein present, welches damit die dolmetschen sicheren zuetritt haben, auch baldt
ich ihme geschikt. In summa an dießer neuen Portten wahre anfangs nichts
freygebigers zue sehen, alß bei den capagilari oder
thürhüttern, welche ohne respect schier iedwedern der ohne geschanckh ihnen zue
nahend gienge, mit brüglen undt straichen regalirtten. An
groß vesir
selber erschiene baldt ein schlechte höfflichkeit, wie erstes mahl mir rueffen undt
alß ich in deßen serraglio kommen die audientz wiederumb absagen,
mit einer aderlaß sich entschuldigen. Doch entlich auf mein kräfftigs anhalten
mich vorkommen ließe, mit geding ich bloß mein present einreichen, die complimenti
ablegen, von publici negotiern
nichts nit melden solle.
In der anderten audientz wahr auch
seltzam, daß vorhero er niemahln von den publici
geschäfften mit mir geredt oder mich angehört
hette. Er, groß vesir, strackhs hervor brochen auf nachfolgende
weiß: „Herr
internuncius
, euere herkunfft undt die in nahmen deß
römischen kayßers bey dem sultano
abgelegte congratulation undt nachbahrliches
anerbietten seynd lieb undt angenehmb geweßen. Man wirdt auch von unser seits
correspondirn, guette nachbarschafft undt fest ob dem friden halten, auch destwegen
an alle unßere granitz hoch unndt niedere officieri erstliche befelch schiken. Waß
anbelangt die prolongation deß fridens, weiln noch vom alten termin 4 oder fünff
iahr ubrig, halt die ottomanische Porten die
proroga ietzo so hoch nit vonötten.“ Zwar auch deroselben nit zue wider seye, daß
nachdem sittwatorokischen erstem
vertrag (warunter er die pretension der 200.000 thaler verstanden) man ein neuen friden aufrichten möge
man ein neuen friden aufrichten möge. Dieß aber könne
füeglicher beschehen, in künfftig nach zwei oder drey iahrn, wan die röm. ksl. Mt. wider an die Portten schikhen, undter deßen der noch iunge sultan zu mehrerm verstandt undt iahrn kommen, seine
sachen nacher selber handlen, auch hoffentlich mit unß sich wohl vergleichen werde.
Im fall es aber nit beschehen, könte man die fernere disposition der sach dem
allmächtigen heimbstellen müße. Die damahln herumbstehende mustaffische creaturn
nach ianitscharischer art
redeten auch darunter undt ließen mich zue weitern tractirn nit kommen, allein wegen des venedischen
baylo
haben sie noch etwaß anhören müßen.
Weiln an der ottomanischen Portten alle anweßende der christlichen potentaten
ministri intercedirt für dem
damahlß im schwartzen thurm
gefangnen herrn baylo undt dießer eben desthalb
mich inständiglichen ersuchen laßen, alß hab ich wegen EKM
hocheit undt reputation undt auß christlichem mitleiden den andern ministris nichts bevor geben, sondern auch in dießer
andern audientz für erwehnten herrn
baylo
(damit auß einer so harten gefengnuß
entlaßen) möglichste officia thuen wollen. Hab aber gar schlechten
bescheidt erlangt, wie spöttisch der groß vesir
Murath (auf welchem noch bey des vorigen vesirs zeiten der
baylo
mit stattlichen
schanckhungen so viel gebauet) wieder die Republica unndt wider den
baylo
damahln geredt,
darvon ist in meiner ersten relation genuegsamb meldung beschehen.
Eß hat bey dießer occasion meinen offnerischen
commissarius, Hassan aga, uber die maßen verdroßen,
daß der
groß
vesir
wegen der fridens proroga mir so schlechten bescheidt
gegeben, dan dießer aga gewiß ein
feine, friedtliebendt discrete persohn. Bei vorigem groß vesir, Zezkes Mehmet
bassa, viel golten, auch von dießem die zuesag hatte, man ihme unndt kein andern für ein internuncius mit mir hienauß schickhen werde. Derohalben dießer aga auch der Sulficar (deßen tochter der andere
heurathen sollen) uber die maßen gern gesehen hetten, wan die prolongation deß
fridens aggirtirt undt durch den
Hasan aga, welcher von EKM ein stattliches present zue bekommen verhofft, hienauß geschikht
wehre worden.
Dießer beeden wohl acreditirten Türckhen ambition undt interesse, waß für commoditeten undt
befürderung einer undt anderer hierunter zue kommen verhofft, hab ich nit allein
zeitlich gemerkt, sonder komentirt den geitzigen
Sulficar aga
, gespornt mit regalien undt
verheißungen, umb daß er seinem künfftigen
tochter man helffen, auch für ihme die große
ambasciata, wan die kleine undt die prolongation des fridens zue beederseits wohl
verricht, procurirn solle, mit
vermelden, daß durch dergleichen absondungen vor dießem der Schahin aga undt andere mehr sich avancirt.
Auff dergleichen discursen spitzten
die beede die ohren, meine gedankhen undt mitgehende regalien gefielen ihnen nit
übel, wahren aber wegen deß groß
vesirs
Murath mir gegebnen schlechten beschaidt verzagt,
fast außer hoffnung daß werckh wider auff
vorigen gang zue bringen. Bekenten damahlß frey, wie auß deß vorigen groß vesirs, Zezkes Mehmet bassa, befelch man mich draußen in ein gartten mit
fleiß pancketirt, damit der Bogug Mustafa aga, mein
alter bekandter, gelegenheit habe mit mir zue tractiren, umb der röm. ksl. Mt. intentien beßer zu ergründen. Ich solle
gewiß glauben noch am selbigen abent habe der Bogug
Mustafa (mit welchen ich draußen gar allein noch lengs tractirt) alles
waß zwischen sein undt mein geredt worden dem vorigen groß vesir
referirt,
auch dießen schon so weit vermögt, daß anderten tags eben zur stundt wie man
ihm abgesetzt undt ich audientz haben sollen, die fridens proroga doch gegen ein
stattlichen present aggirtir wehre
worden. Aber nit anderst von der Türckhen seits, alß nach dem ersten C
Zörnischen
Vertrag, den hette man ein wenig reformirt, dan vor dem Osman aga undt deßen mit unß anno 1642 aufgerichten capiteln (weiln fridt zue
prolongirn ainigen gewaldt nit gehabt) die ottomanische Portten durchauß nichts wüßen wolle.
Der Hasan aga,
mit welchem ich baldt hernach allein zum gespräch
kommen, erzehlte mir im vertrauen, wie der ietzige
groß vesir
in
reichssachen wenig verstehe, beratschlage nicht wie der vorige mit verständigen erfahrnen leüthen, sonder bloß mit den oschack agalari, capi der ianitscharn, welche von seiner fraction. Ihme,
Hasan aga, nembe sehr wunder, daß der
groß
vesir
selbst ietzt wider rede unndt umbstöße, waß zue des
vorigen groß
vesir
zeiten er verthädiget undt guett geheißen, auch gegen
ihme, aga, selber geredt, wo auß er abnembe, daß deßen governo kein langen
bestandt künne haben. Continuirte damahlß im reden so weiter: „Herr
internuncius
, ich mueß
bekennen, mir gefalt hiesiges procedirn nit. An der ottomanischen Portten ist heütigen tags nichts bestendigs. Ich wolte,
daß wir wider unter wegs im heimbreißen wehren. Mir gefalt nit die auffruhr in Asia, dieß kombt von Gott, der will
straffen alle die ienigen, welche wider unser gesetz, wider den Alcoran an dem
vorigen sultan Ibrahim handt angelegt undt an deßen
endt sich versindiget. Ihr wüst waß der alte Bogug
Mustafa
führ ein ietzig in allen sachen erfahrner man. Er ist aller disgustirt, mag dem ietzigem üblen governo
nicht mehr zuesehen, reist auch darumb fort nach Egipten. An ihme verliehren wir ein
guetten helffer. Aber ich lebe in hoffnung, der
Cziaus bassa
, vesir zue Offen, mein großer patron, noch zum großen
vesir
vesirat gelangen
undt dießer die fridens proroga aggirtirn werde.“
Es hat baldt hernacher der Bogug Mustafa, mein alter
bekandter, durch den Paniot gar freundtlich von mir
urlaub nehmen. Nebens mir auch entrietten laßen, ihme sey hertzlich leyth, daß nach mein undt seinem willen mir nicht hab dienen undt daß angefangene
bewuste guetes werckh vollenden können. Vorhero, ehe der Murat bassa zum großen vesirat gelangt, seye die sach so aggiustirt gewest, daß mit guetem
contento ich hette abreißen mögen. Eß habe aber die
welt gehling sich verkehrt.
Dieß ottomanische Reich gleich wie ein kugel rolle undt nembe gar ein seltzamen
gang, viel wunderbahrliche sachen man sehen undt hören werde, ehe dieße kugel den
centrum seiner vorigen ruhe erreiche. Er, Bogug,
für sein persohn, reiße von Constantinopel weg
nach Egipten undt noch so gern, weiln ich alß
sein guetter freundt alter auch baldt von dannen abreißen werde, einem gueten
freinndt seye dießer zeit an der Porten nichts
beßers zue winschen.
8. Iunii
Demnach sich ansehen
ließe, alß wan unverrichter sach ich darvon reißen
müste undt ich auf EKM allergnedigste schreiben
antwortt sollicitiren laßen. Bey
dem
muffti
meldte damahlß dießer gegen dem dolmetschen, er habe
vernommen, waß wegen der fridensprolongation der
groß vesir
mir für
ein bescheidt gegeben, möchte gern wießen, ob ich damit zuefriden oder nit? Worauff
der dolmatsch geantwortt, so viel er wieße, reißete ich mit schlechtem contento
hinweg, weiln ich vermeint, die Porten gegen die
röm. ksl. Mt. sich beßer hette erzeigen sollen.
Darüber replicirte der
muffti
: „Sagt dem herrn
internuntius
wir werden annoch guette freundt verbleiben undt wirdt
endtlichen alles nach auf guettem weg kommen, allein für dießmahl kan man kein
anders antwortt nit geben, waß auf der röm. ksl. Mt.
schreiben mein antwortt anbelangt. Ich will mich erkundigen, ob vonötten undt breuchlich,
daß ein muffti wider schreibe.“
Ich vermein seye genug, daß der sultan oder der
groß
vesir
wiederumb antwortte.
Etliche tag hernacher
erginge in Constantinopel von den in Asia hiebeikommendt aufrührischen spahy ein großes geschrey, wo bei dem
groß
vesir
, dem
muffti
undt beeden
cadileskieri die
Romalia
undt
Anatolia
(weiln
dern köpff die spahy begehrten)
nicht allerdings wohl wahre (vieleicht umb daß ich mit einer tragedia spectator sein
solle) mit meiner expedition zue eilen, alß daß den 15. Iunii ich dem sultan mich
beurlauben unndt meinen abschiedt nehmen müßen. Dieße letzte
audientz ist zue EKM ehrn undt
reputation so bestelt geweßen, daß man mich undt
etliche von den meinigen gar zum iungen sultan
hinzuegeführt, unß machen den ermel küßen nach altem brauch. Auf solche weiß haben
die Türckhen deß vorigen sultan Muraths
aufgebrachtes, fast gezwungenes teppich
küßen wider eingestelt undt sein nach mir die Siebenbürger, der
raguserische
pottschaffter
oben so tractirt worden, wie ichs dan in
meiner ersten relation außführlicher beschrieben.
Noch vor dießer audientz wahre gantz dispenirt undt disgustirt mein
commissarius Hassan aga, umb daß
umb daß nit mehr er, sondern ein anderer für ein internuncium mit hienauß reißen
solte. Eß hat aber erwehnter
aga
neben dem Sulficar dermaßen darwider gewürckht, daß uber seinem aemulo er daß feldt erhalten,
welches vor der letzten audientz, wie ich vom pferdt gestiegen, im großen divan der Hassan aga
mit
freuden mir selber erzehlte undt gleich darauf undter dem cybe ein in beisein aller vesiren, der
groß vesir
confirmirte undt für des türkischen kayßers internuncium benenten aga offentlich erklärte.
Mir wahre wegen deßen guetten qualiteten solche election sehr lieb
undt habe für nottwendig gehalten mit ihme allein auf nachfolgende weiß zue
reden:
„Mein Hassan
aga, ich wünsche ihme zue seiner internunciatura viel glückh.“ Er meritirt mit mir
dieße carica, sondern noch ein
größere, daß ich den herrn vor einen andern gern mit mir hienauß führe, daran solle
er nit zweiflen, weiln von meiner lieb undt affection gnugsambe proben hat, aber mit
dießem allein ist dem gemeinen weßen undt beeder seits armen underthanen nit
geholffen, es gehört noch mehrers darzue. Wan der herr die fridens proroga nit
hienauß bringt oder authoritet oder
und gewaldt hat dießelbe daraußen vollig zue aggiustiren, ist alle mühe undt
arbeit umb sonst. Solcher gestaldt erlangen wir kein ehr. Dieße prolongation könte
dem herrn, so wohl alß mir, zue großen digniteten helffen, sonderlich wan mit
beederseits satisfaction die sach durch unß wohl aggiustirt könte werden. Waß hat nicht vor iahrn der
Schahi aga, alß er von sein seits wie ich mein seits in kleinen
absondungen gedient, für avanzameati erlangt? Ist er nicht nach undt nach gestiegen? Klein ibrahor, nacher groß ibrahor undt so fort ianitschar aga, letzlich auch
bassa worden?
Der herr ist eben auf solchem weeg, wan
anderst er zwischen großmächtigen kayßern zue negociirn undt beeder reputation recht zue beobachten
weist undt zwischen ihnen gutte nachbahrliche freundtschafft cultiviren will. Dan
einen zue hoch uber den andern erhoben ungebührliche sachen praetendiren wollen, wirdt nit
angehen. Ich sags sein runde, darumb gebe der herr wohl acht undt sehe, daß man ihn
nit bloß wie ein gemeinen briefftrager, ohne titel, ohne auttoritet hienauß schikhe.
Mir ist vom römischen kayßer gewaldt gegeben worden
den friden zue prolongiren, doch dergestaldt, wan von der Türckhen seits man auch
darzu inclinire, nichts unbilliches pretendirn undt bey den letzt Zönischen Tractaten verbleiben werde. Der bassa zu Offen (wie der herr weiß) hat in solchem viel versprochen, aber an
der Portten finde ich die sach anderst.
Eß loste der Hasan aga
mir embsig zue undt fienge letztlich an zue protestiren, hoch schwehrendt, wie von
sein seits an allen orten äußerstes gethan hette, damit man den friden prolongire.
Er noch nit außsetzen, sondern äußerstes vermögen daran wenden, auch mit etlichen
seinen bekandten oschack
agalari undt wo vonöthen von der sachen reden wolle, begehrte ich die
fridens capi tulation undt letzte Zönische Vertrag durch den Panioti hinschikhen solle zum
Sulficar aga
, damit noch einmahl
recht sich darin ersehen könne. Darüber hab ich sie
hingeschikt, ein baar tag so laborirt, biß der Hassan
aga durch den Panioti nachfoldenes
mir entbiethen ließe.
Er habe mit etlichen von den vornembsten oschack agalari auch mit dem
reisketab oder großcantzler
wegen der
bewusten sachen geredt, undt zum beschaidt bekommen, dieße negotien ietzt nicht
anderst gehen können. Wan aber er, Hassan aga
, auß
am ksl. hoff sein, durch eignen curir die Portten berichten undt die fridens proroga ietzt
vonötten achten werde, alß dan man ihme die darzue gehörige requisiten undt
vollmacht hienauß schikhen wolle, seye eben so viel, alß wan alles ietzunder
hette.
18.
IuniiMit oberzehlten habe ich mich nit begnügen, sondern an
underschiedtlichen ortten weiters anschantzen, auch bei dem reisketab von des sultans antwortt
schreiben ein abschrifft begehren laßen. Dießer aber entschuldigte sich undt ließe
mir sagen, ohne deß
groß vesirs
erlaubnus mir kein abschrifft geben dörffe, wolle doch mit selbigen darauß reden,
interim vergwiße er, daß der sultan gar freundlich antwortte. Sonst habe er,
cantzler
, in
den schrifften undt fridenspacten nachgesehen, finde nach türckhischem datum vom
alten friden nit mehr, alß dritthalb iahr. Sagte zum Panioti halb lachendt: „Grüst meint wegen den internuncius undt gebt ihm zue
verstehen, daß wir gelt undt tribut haben wollen, ohne dieß man den fri den nicht prolongiren könne.“
Ob schon der
cantzler
wie
im schertz oberzehltes mir entbiethen ließe, hab ich doch die sach mit ernst
empfunden undt dem
muffti
, auch beden cadileskien durch den Panioti nochmahln beweglich zue verstehen geben, wie
wegen einer schlechten abferttigung ich wenig guetts verhoffe, dan so ietzt die
fridens proroga nit fort gehe, ins künfftig noch zwei oder drey iahren noch weniger
fortgehen, viel ehender auf ein oder ander seits mehrers difficulteten abgeben
möchte. Die röm. ksl. Mt. nach einkommen avisi werde, wan sie nicht schon
fort sein gereist, hienauff ins Römische Reich,
wo alle churfürsten undt der gantzen Christenheit cronen pottschaffter beisamben,
den friden under ihnen völlig zue stabilieren, obschon daran nicht mehr zue
zweiflen, stehe doch alles noch in armis, erwarttent, waß von der ottomanischen
Porten ich für ein antwortt hienauß bringen
werde. Die Türckhen sollen gleichwohl betrachten, wan mit so kalter antwortt hienauß
komme, waß die von der gantzen Christenheit versamblete darzue sagen, wie leicht bei ietzigem friedtlichem standt
deß Röm. Reichs, die röm. ksl. Mt. ihr bißhero gegen der ottomanischen Portten erzeigtes fridtlebendes gemüth sich ändern,
ihnen andere gedanckhen machen möchte. Ohne daß thetten die Venediger undt
andere mehr mit anhetzen nit feyern. Der röm. kayßer
seye nit, wie unßere müßgönner felschlich vorgeben, so machtloß undt ohne krafft,
sondern es stehe darauff, daß in kurtzen uber vorige
kayßer alle viel machtiger der ietzige römische
kayßer sein werde, deßen herrn sohn,
der könig in Hungahrn, seye schon fortgereist
nach Hispanien, wan der dortige großmechtige
könig (wie wegen der habenden ungesundten zueständen man sorge) mit todt abgehen
sollte, alle deßen königreich undt länder höchsternente kgl.
Mt. in Hungahrn heimbfällen undt
uber alle mein allergnädigster kayßer (vast wie es zue kayßer
Carlß deß fürsten zeiten gewest) der höchste herrscher undt regirer
sein werde. Dieß seye kein fabel, könne geschehen, ehender alß man vermeint. Auch
ohne zweifel werde die ottomanische Portten wüßen,
waß Hispania zue waßer undt landt vermag.
Demnach der dolmatsch Panioti von mir auf oberzehlte weiß wohl instruirt, etlichen
fürnemben Türckhen, sonderlich dem
muffti
undt beeden cadileskiren beweglich so zuegeredt
undt dießem allem beßer nachdacht, umb die sach sich wiederumb angenommen, auch zur
antwortt geben, es verwundere sie, daß der
groß vesir
, weil so
wenig zeit ubrig, mit der fridens proroga nit fort fahre undt so viel difficulteten
mache. Bey ihnen selber befinden sie fürs beste, man die sach nit lenger
aufschieben, sondern zue beederseits armen undterthanen ruehe undt wohlfahrt anietzo
die fridensproroga aggiustiren
solle. Offerirten beynebens mit ehiestem dem
groß vesir
selber die
sach beweglich vorzuebringen undt zue cooperiren, damit so hoch importirendes werckh
zue guetem endt gebracht werde. Darüber hat der
muffti
undt forderst
die
cadileskien die Romalia (welche mit schönen galantarien ich wohl
regalirt) so viel gewürckht, daß der groß vesir die
tractaten wider reassumirt, dem cantzler
anbefohlen, mir in seinem hauß ein panckhet an zuestellen, a parte da mit mir
tractiren solle. Also seindt wir, ich sambt dem
Renninger, der dr. Metzger, mein hoffmeister, undt von den meinigen noch zwei persohn
den 23. Iunii bei dem
angestelten panckhet erschienen, so wahren auch da der türckhische
internuncius
Hassan aga, der Sulficar
aga undt noch etliche fürnembe Türckhen, deß cantzlers geheimber secretari.
Vor der mahlzeit wehrte
zwischen mir undt dem cantzler daß disputirn undt
tractiren ungefehr ein stundt lang, ohne daß wir unß hetten unß
heten verglichen. Damahlß scheinete, alß wan die vorhin gegebene
geschenckh undt regalien umb sonst gewest, gantz vergeßen wehren, dan gleich im
anfang kome der cantzler etwaß grob herauß auf nach
volgende weiß: „Herr
internuncius
, ihr habt von dem
römischen kayßer commission den friden mit unß
zue prolongiren. Nun ist die ottomanische Portten
auch darzue gneigt undt willig, doch mit dießer condition, daß nach dem zwischen unß
aufgerichtem ersten Zitwatorokhischen
Vertrag euer kayßer ein großen
pottschaffter mit gebreüchigem present undt absonderlich (wie vor dießem beschehen) zwei mahl hundert tausent thaller ++ in geldt herein schikhe. Es gibt bey euch draussen viel
silber undt goldt undt diß haben wir gern, hingegen schikhen wir dem römischen kayßer auch schöne present von stattlich
seidenen teppich, von goldt reich gewürckhte türckhische zeug, von ambra, pißen, auch schöne roß zeug undt andere dergleichen
rariteten so ihr nit habt undt in unsern landern man findt.“ Internuncius: „Herr cantzler,
verzeihet mir euere begehren sein gantz unbillich. Im Zitwatorokischen
Vertrag stehet wegen der damahlß gegebenen 200.000 thaler außtruckhlich
artuckolon meia nemblich, daß hinfuhro man dieß gelt nit mehr geben solle.
Derohalben kann auf keinerlei weiß ich nit darein bewilligen, frag auch entlich
nichts darnach, gebt mir mein abferttigung, wie ihr wolt, ohne daß, wie der herr
cantzler weist, bin ich resoluirt mit dem
bescheidt den der
groß vesir
iüngst mir geben fort zue reißen.“
Demnach der cantzler mein resolution so gehört undt darüber gefragt,
ob ich den nichts bewilligen, ehender krieg haben wolle? Auch nichts weiters von mir
herauß preßen können, alß ein present auf den wehrt, wie die lesten pottschaffter an
die Portten gebracht. Unndt er, cantzler, zuewießen begehrt, auf wie viel solches
present dan käme? + Hab ich ihne zum
+ deffterdar, welche alles
beschreiben, gewießen, auch letztlich selber im gesagt, wie daß berührtes present
auff 20.000 reichstl. wehrt
kommen möchte. Eß hat aber der cantzler noch nit außsetzen, sondern in waß dieß present consentistire wüßen wollen, undt wie von mir verstunde, daß
meiste bestehe in silber, geschmeidt, von allerlei schönen geschirn auch in
künstlichen uhren werckhen undt der gleichen rariteten, stelte sich der cantzler wie alß alles zue
wenig, gar schlecht im vorkomme undt sagte: „Waß solt dieß für ein present sein, man
mueß die silberne geschir anfüllen mit
duggaten
, die
summa auf 200.000 thaler wehrtes
ersetzen. Wir wollens eüch zuegefallen für kein tribut, sondern für ein geschanckh
einschreiben.“
Internuncius
: „Es ist nit breüchlich,
auch sein wir nit schuldig silbergeschier mit duggaten anzuefüllen. Ein present auf 20.000 wehrtes kan
ich versprechen undt mehr nicht.“ cantzler: „Euer
kayßer hat viel eine größere summa gelts zue
bewilligen eüch erlaubt, ihr wollet aber nit herauß, sondern zuerughalten undt die sach verbergen.
Entlichen, welches ist besser, fridt oder krieg? Wegen dießer unserer pretension hat
man öffter hienauß geschrieben, auch schon einmahl ist von eure seits antwortt
herein kommen, daß zue bezahlung des gelts ihr euch bequemen wolt, weiln man aber so
halstarig eur außflucht sucht, so wirdt von unser seits man anderst zur sachen thuen
müßen. Mit Candia werden wir dieß iahrs ferttig,
alß dan unsera waffen anderstwo hinwenden. In wider
euch, wan bei zeitten mit unß eüch nit vergleicht, continuirte so weiter, vor dem
Zitwatorokischen Vertrag habt
ihr ia außer der ordinari present 200.000 thaller bezahlt, warumb wolt ihr solche summa ietzt
nicht auch bezahlen? Gern möchte ich wißen, ob ihr seithero stärckher oder wir
schwächer worden, ist nicht bei unß an landt undt leüth die kräffte wie zuevor? Auf
wehm verlast ihr euch?“ Internuncius: „Kräffte,
landt undt leüth laß ich an seinem ortt, bin nicht kommen dessenthalben zue
disputiren, wohl aber den friden zue prolongiren mit denen conditionen undt posten
wie man sich verglichen undt der sultan Murath
gehalten.“ cantzler: „Der sultan Murath ist schon
hin undt deßen keiner verlaubt, es heist ietzt anderst.“
Internuntius
: „In nahmen Gottes, ich hab daß meine wegen
beederseits armen underthanen treulich gethan, will der herr cantzler zum friden nit helffen, so mache er krieg undt nembe uber
sich der armen underthanen ewigen fluch. Ich meines theilß weiß nichts anders zue
sagen, alß wie öffter gemeldt, mit der andtwortt die man mir hier geben wirdt, will ich abreißen undt meinen allergnedigsten
kayßer alles underthenigst referiren.“ cantzler:
„Behüete Gott, ich will kein fluch uber mich nemben, ehender wegen der armen
underthanen helffen, so viel möglich, damit zue einem vergleich komme undt wan dießes nicht beschicht, so seith ihr daran
schuldig, weiln in billichem undt
zue deme waß alters hero geweßen, euch nit bequemen wolt.“
Der alte alte
verschlagne Sulficar aga, beyseits sitzendt, loste
allem gar fleißig zue undt ließe durch den Panioti
mir heimblich sagen, ich daß present noch mit 10.000 gulden verbeßern, nicht so gar bei der ersten offerta
verbleiben solle, worauff laut ich geantwortt, solches nit im befelch hette, doch ad
ratificandum ich mich so weit einlaßen wolle, wan hergegen man die lest Zönischen Tractaten confimiren, auch
in anderen meinen billichen
begehrn die Porten satisfaction geben werdt. Über
dieß sein noch viel reden hin undt wider gangen, worunter ieder theil vortl zue
gewinnen verhofft. Wie aber der cantzler gesehen,
daß nichts weiters bei mir zu erlangen, machte er
den schlueß, sprechendt, unser sach sey ein schwerer kauff, er wolle dem
groß
vesir
waß zwischen unß geredt worden referiren, derselbe
darüber die fernere notturfft zue handlen werden wüßen.
Nach oberzehlten ergangenen
discursen brachte man die speißen undter wehrender mahlzeit gabe es allerlei guette
gespräch. Mir lage daß haubt werkh im kopff, weiln ich neben dem cantzler
angesessen, da guette gelegenheit hatte, demselben
waß heimbliches in ein ohr zue blaßen. Hab ich selber
die durch den Panioti abents zue vorgethanen ++ gelt offerta ihme nit allein confirmirt, sondern wan die
sachen wohl gericht, noch mehrers versprochen, warauf erwehnter cantzler die ohren gespitzt, mit kurtzen wortten mir
angedeüt, es seye davon mehr zue reden. Gabe heimblich mir zue merckhen, ein dort
sitzende vertraute persohn, welche verstohlen zue mir kommen werde, derselben allein
undt keiner andern ich trauen solle. Dießen Türckhen hab ich inß gesicht gefast,
auch wie heimblich zue mir kommen könne, ehe ich vom cantzler weg gangen, den modo gewießen, absonderlich auß meinem
befelch hat der Panioti doschamente durch ein
verheißung auch damahlß eingnomben ein geheimben secretarium, welcher bei dem
cantzler viel vermöchte undt alles guetts sich
anerbotten. Bey dießem ist zue selbiger zeit mein negotiirn
geweßen verblieben.
Den türckischen internuncius, Hassan
aga, welcher mit mir von cantzler
weg weckh nach hauß geritten, hab ich darüber aufs neue in
der schuel gehabt, gantz beweglich ihme zue gesprochen, mit vermelden, sie, die
Türckhen, ihrer saiten nit hoch zue schbannen sollen,
dieselben sonst brechen möchten. Darüber protestirte berürter
aga
abermahln,
wie in befürderung der sach, damit zue einem vergleich komme, an ihme nichts nit
erwinde, schwure hoch undt theuer, wie auf mein einrethen er des Sulficars aga tochter geheurath, ainig undt allein umb
daß dießer sein schwäher beßer für mich würckhen undt
ihme, Hassan aga, zue internunciatura verhelffen solle. Wan aber nach
unserm wunsch undt vielen bemühen diß werckh nit fort
gehen solte, müße man gedenckhen, daß Gott es also haben wolle. Damalß seindt wir
so voneinander geschieden. Folgenden tags frühe in
einem andern hauß, wo mein carozen
gestanden undt mein stallmeister seine zimmer
gehabt, ist meiner gegebenen anleütung nach zum meer hingefahren undt abgestiegen
deß cantzlers zue mir geschikte vertraute persohn.
So baldt die meinigen von ein da ankommenen Türkhen, der in geheimb mit mir begehrte
zue reden, mich avisirt undt ich denselben inwendig in ein durchbrochenen gang
(welcher auch für andere dergleichen geheimbe Türckhen mit fleiß bestelt wahre)
empfangen undt fort geführt in meines stallmeisters
zimmer, hat er mit mir allein so anfangen zue reden. Der reisketab oder groß cantzler laße mich freundtlich grüßen, beinebens erinnern deßen so in
meinem nahmen der dolmetsch Panioti undt tags
zuevor auch ich selber verheißen, ihme, cantzler,
seye wenig gelegen aihn tausent reichsthaller, mit deme in so hoch
wichtigen werckh mir die cantzlei diener mit befridigen könne. Er, cantzler, begehrte ohne schanckhung, ohne gelt nach
müglichkeit mir zue dienen, seye ihme leidt, daß von den offerirten 1.000 thalern nit nur der Panioti, sonder solches auch wüße der Sulficar aga unndt der Hassan
aga, welche (wie er auch darzue rathen) ich ohne zweifel auch regalirn
werde. Ich müße aber wüßen, daß zum handel noch mehrers gehöre. Bey dem
groß
vesir
seye ein vornembe persohn (dörffe sie nit nennen) meinen
handlungen gantz zue wider, er, cantzler, aber traue dieße auf mein seiten zue bringen, nach meinen
begehren alles zue richten, wan ein paar tausent duggaten ich nit ansehen, sondern alsobaldt selbige
hinschikhen wolle, darvon aber müste kein mensch nichts wießen alß er, cantzler, ich undt sie, die zue mir geschikte persohn.
Ohne zweifel werde ich wißen oder gehört haben,
waß dem venedischen dolmatsch
Grillo umb daß er seine schanckhungen nit
geheimb gehalten, widerfahren.
Dießer persohn, wie sie
außgeredt, hab ich gar höfflich umb deß cantzlers
mir gebrachten avisi gedanckht, aber wegen der zweitausent duggaten anfangs im zuesagen mich
sehr retirirt, mit vermelden
mir sey nit wohl müglich so eilendts ein solche summa aufzuebringen undt nach
weniger weiln mein negotiirn nichts alß lauter contract, ia wan wir verglichen undt
die fridens proroga richtig wehre, alß dan trauete mir aufs wenigst eintausent duggaten aufzuebringen. Der herr
cantzler die sach nur treiben undt nach
verrichtem vergleich der bewusten persohn 1.000 duggaten verheißen solle, ohn fehlbahrlich vor meinen
abreißen ich solches gelt bezahlen, auch bei mir alles in höchster geheimb
verbleiben lassen wolle.
25.Iunii
Am 25. Iunii ließe der
Hassan aga durch den Panioti mir sagen, er haben vom
cadileskier
die Romalia
vernomben, deß volgenden tags frühe alle vesir im divan
zuesamben komben undt wegen der fridens proroga berathschlagen werden. So viel er
merckte, seye die
incaminirt der
cadileskier
di Romalia thue
für unß sich sehr bemühen. Damit der Panioti
invigilire, hab ich folgenden
morgens, 26. Iunii, in aller früe ihn divan geschikt. Nach zwo stunden
keme deßen diener mit ein zettel
eilendts geloffen. Mich avisirte der Panioti, daß
alle vesir im divan bey samen haten, auch
albereit unßere sachen berathschlagt undt so viel er penetriren können, müße von der freunden seiten, umb daß
werckh zue verhindern, etwan ein übel information gegeben haben. Die Türckhen dubitirten, redten gleichsamb
darauf, alß wan vom römischen kayßer ich nit gewalt
hete etwaß zue versprechen undt den friden zue prolongiren. Deßentwegen thue hoch
vonötten mein instruction eilents zue schiken oder sagen laßen, waß er, Panioti, antwortten undt wie er sich verhalten solle.
Unverzüglich hat der diener mit schrifftlichem befelch undt
antwortt wiederumb fort gemüst, damit der Panioti
ernstlich darauff truckhe, bei verpfendung meines kopffs versichere, daß von der
röm. ksl. Mt.
ich befelcht undt authorisirt seye den friden zue
prolongiren. Mein instruction aufzueweißen seye nit breüchlich, auch nit vonötten,
sondern genug, daß von meinen allergnedigsten kayßer
an den sultan die mitgebrachte creditif, worinnen gemeldt, daß in
allen man mir trauen undt glauben geben solle, ich albereit ahn gehörigen ortten
uberreicht.
Wan aber zum überfluß dem Sulficar aga beliebe zue mir zue kommen, ich ihn beßer informirn, klar sehen machen wolle, daß
ich macht undt gewaldt habe mit billichen conditionen den friden zue prolongirn undt zue mehrern
nachtruckh, damit einige gelegenheit nit entgehen, hat mit
noch kreftigerm befelch auch hinlauffen müßen der currir Michael de Paolo.
Demnach meine außgeschikte
befelch verricht, widerumb nach hauß kommen, hab ich von denselben mit verwundern
vernehmen müeßen, daß in vertrauen der Hassan aga
mich laße avisirn, wie er von ein vornemben oschack aga gehört, es seye undter meinen eignen
leüthen etwar, welcher alles, waß in der fridensproroga wir guett machten, widerumb
verderbe undt fühle der argwon strackhs auff den dolmatschen Ioan Baptista, weiln dießer hin unndt wieder umbschleichendt
heimblich mit zuesagen unndt verheißen für sich die mauth zue Aleppo erpracticiren wollen. Desthalben entlichen
ich ihme nit mehr trauen dörffen, sondern gar
verbietten müßen, daß in der röm. ksl. Mt. geschäfte
sich nit weiter einmischen solle. Eben an diesem tag abents spat hat der Hassan aga dem Panioti
widerumb erzehlt, wie im großen divan die sach hergangen undt waß gemelter aga von
cadileskir
di Romalia selber gehört. Undter andern hat der Panioti damahlß mir nachfolgendes referirt. Der
cadileskir
di Romalia, noch
ehe der
groß
vesir
in divan kommen, habe vorhero denen da beisamben gewesten andern vesirn beweglich zuegesprochen undt
demonstrirt, daß für daß gemeine weßen beßer, wan ietzo die fridens proroga
beschehen künte, alß daß man solche lenger differire. Etliche räthe seyen anderer
meinung geweßen, biß der
cadileskirer
dieselben durch beßers
informiren auch an sich gezogen undt wie hernacher der
groß vesir
selber
auch im divan erschienen, solle
er noch deß Hassan aga erzehlen, auf nachfolgende
weiß geredt haben:
„Ich hab euch hie, versamblete
vesiri undt cadileskiri, heüth zue proponirn ein sach von großer
importantz. An der ottomanischen Portten befindt
sich wie ihr wüst deß römischen kayßers
internuncius, hat commission mit unß den friden
zue prolongiren nun hab ich von so wichtigem werckh discurirt mit dem eltest undt erfahrnesten, oschak agalari, welchen in divan undter daß cube zue kommen nit erlaubt alle
incliniren zum friden. Auch ich selber ungeacht ich
in vergangenen tagen gegen dem
internuncius
mich anderst erzeigt.
Dem sultan undt denen, die im seraglio umb ihn sein, ist die sach bewust undt
licentz hab ich mit vortl so viel müglich den friden zue prolongiren. Doch
dergestahldt ich auch vorhero mit eüch anderen vesiren undt geheimben räthen darüber berathschlagen,
deroselben vermeinen unndt guettachten vernemben solle. Nun trag ich die sach eüch vor, sagt euere bedenckhen, waß für unß am besten
zue sein. Ein ieder vermeint, damit künfftig, wan der sultan
erwachßen, man alles bei ihme verantwortten könne undt etwa heüth oder
morgen man mich nit beziehe, alß hette ich in so wichtigem werckh für mich selbst
ohne der Portten vorwießen gehandlet oder etwa
durch present undt gelt mich bestehen laßen.“
Obschon erzehlter maßen der
groß
vesir
so geredt undt die andern vesiri alle zum friden gerathen, annoch kamen damahlß
hervor neue difficulteten vom
groß vesir
selber vorgebendt, ihme sey
referirt worden, der türckische
teutsche
internuncius habe von seinem
kayßer nit vollmacht den friden zue prolongiren,
stunde deßwegen an, ob mit mir schließen solle oder
nit? Wie aber der
cadileskier
dieses gehört, habe er darwider geredt undt
gesagt, es seye nit gleüblich, daß der internuncius ohne seines kayßers expressen befelch in dergleichen
tractaten sich einlaßen oder waß darvon proponiren wurde, derohalben wehre sein, deß cadileskiers, meinung nach, daß man mit den tractaten nit
allein fort fahren, sondern auch schließen solle, doch mit der ottomanischen
Porten avantagio undt vortel, doch mit der ottomanischen Porten
so viel immer möglich.
Den 28. Iunii, alß der
groß
vesir
mich abermahln für sich erfordern ließe,
wahre schon mein endtliche einbildung, ich werde unverrichter sachen abreißen oder
bei den Türckhen daß eyß
sich
brauchen müßen, auf der waag lagen beede, doch im bilancieren legten ie hoffnung
(sonderlich wegen vielen geheimben habenden avisi)
mehrers bei, daß die sach sich nach wohl veranlaßen undt beßer schiken möchte. Bey
dießer dritten audientz erzeigte sich anfangs der groß vesir, Murat
bassa, etwaß freundtlicher alß vorhero, fragendt wie ich mit dem losament accommodirt, ob mir
etwas abgehe? Ob ich wider anheimb zuereißen verlangen trage? Alß ich eins undt
anders gebührendt beantwort, ließe der vesir sich
hören auf nachfolgende weiß: „Herr
internuncius
, ihr habt nun von euren
kayßer im befelch den friden zue prolongiren.
Wir seindt auch darzue geneigt, auß des sultans
befelch hab ich mit allen vesiren
undt den vornembsten räthen von der sachen berathschlagt, stehet ietzt an deme, daß
nach altem Sitwatorokischen
Vergleich man von eurer seits dem sultan mit einen großen pottschaffter
herein schikhe zwei mahl 100.000 thaler, mit dießer condition wollen wir auff 20 iahr den friden
prolongiren, anderer gestalt kanns nit nit sein. Bleibe
doch aber die kurtze ubrige zeit lang der alte fride in seinem esse. Underdeßen machen wir mit dem
venedischen kriegel ein ende, alß dan so ihr eüch nit vergleicht, will ich in eigner
persohn nur mit etlich 1.000 ianitscharn undt dem romalischen kriegsvolckh (welches zue dießer
impresa gnueg) graden weeg auf Wien zue gehen. Wir
seindt, Gott lob, an landt, leüthe stärckher alß nie, darumb bedenckht eüch wohl
undt erklärt euch, waß ihr thuen wolt bey zeiten.“
Auß dießen undt denen zuevor bei den cantzler gehörten reden, hab ich leicht können mörckhen,
wehr des
groß
vesir
schulmeister geweßen undt eben der cantzler stuende nahe an ihme, alß ich geantworttet auf
nachfolgenden tenor:
„Wan eure excellenz vom friden nichts hören, nur mit unbillichen begehren undt kriegischen materien hervor
komen wollen, so werden wir unß nit vergleichen. Die ottomanische macht ist unß
bekant, ohne zweifel auch ihnen die unserige. Von dießem viel zuereden, thuet
zuefridens handlungen nit taugen. Wie ich sehe, thuet die ottomanische Portten gar starckh auf den ersten Sitwattorokischen Vertrag, den wir auch für des
fridens fundament halten, forterst die wörter artuk olonmeia. So wirdt auch eben in dießem
vertrag gemeldt, daß Watz in unßern henden verbleiben solle. Dieße vestung,
welche in fridens zeiten wider der ottomanischen kayßer gethanes iurament, unbillicher weiß man unß
weggenomben, pertendirt mein allergnedigister kayßer, restituirt vermög des Sitwattorokischen Vertrags vorhero dieße
vestung nacher wollen wir von der gelts pretension reden, aber in fridens zeiten wider die pacten vestungen weeg
zue nemben undt noch darzue große summa gelts begehren, wirdt gewiß nit angehen, man
bedenckhe sich beßer.“
Der
groß vesir
in solchen sachen wenig
informirt, gabe zur antwortt, wir hetten hergegen Raab eingenomben, alß aber ich sagte, ia in wehrendem offen krieg
lengst vorhero, halffe der Sulficar dem vesir drein unndt nente Boluntwar. Geschwindt auch nambe der andere daß
wortt, sagte Boluntwar, Boluntwar, vermeinte so seinen error zue ersetzen undt finge
an aufs neue zue gräni
tz, hoffent
dardurch mich zu erschreckhen undt die offt gemeldten 200.000 thaler herauß zue preßen. Wie aber
hörte, daß auf kein weiß ich drein consentiren, sondern ehender unverrichter sach
darvon reiten wollen, hat er anfangen nach zuelaßen, begehrte nochmahln zue wießen,
ob EKM mir gewaldt undt vollmacht geben, daß
ich dem sultan etwas versprechen undt den friden prolongiren dörffe. Hierauff
hab ich abermahln ihn deßen versichert, auch kaum daß vorhero verheißene present auf
20.000 gulden wehrts widerumb
versprochen. Alß der cantzler mir in die redt
gefallen undt gemeldt, ich mich schon biß in 30.000 gulden wehrtes eingelaßen hette. Mit dießer aggiunta, ich könne viel mehrers
verheißen, auch alsobaldt bezahlen undt so mir gelt abgehe, er, cantzler, mir von den seinigen vorstreckhen wolle, mein
kayßer wegen eines so hochwichtigen werckhs gar
gern es wiederumb restituiren werde.
Demnach auff so feines anerbietten ich mich gar höfflich bedanckht undt mit halb lachendem mundt
gemeldt, es seye beßer, er, cantzler, sein gelt
behalte, den ich es doch (weiln von meinem kayßer
gelt zue offeriren mir keines wegs erlaubt) ihme nit wurde erstatten können, also
hab ich antwortten undt gegen dem
vesir
mit nachfolgenden hervor brechen
müßen: „Euer excellenz machen der sach ein ende undt begnügen sich mit meiner
gethanen offerta, sie massen mir nit zue viel zue, damit durch größere verlaubte
zuesag ich nit bei meinem allergnedigisten kayßer in
ungnadt gerathe undt auß dem handel gar nichts werde, wollen eure excellenz meiner
nit verschonen, so verschonen sie doch der armen underthanen undt thuen zue billichem sich resoluirn, dan
einmahl ist vergebens von gelts pretensionen oder großen present weiters zue reden, wan schon ich
mehrers zuesagte, mein allergnedigister kayßer wirdt
es doch nit eingehen, beschehe darüber waß Gott will.“
Hierauf finge an daß eiß bei den Türckhen zue
brechen undt der
groß vesir
hervor zuekomen mit dießen wortten: „
Internuncius
, ich will eüch nit lenger aufhalten, sondern
der sache ein ende machen. Undt damit hinführo zwischen unß weiters kein disputat
abgebe, wüst, daß wegen beederseits armen underthanen auff mein anbringen undt
cooperiren der sultan sich resoluirt, von voriger
gelts pretension nichts mehr zue
melden, will auch solche fahnen lassen dergestalt, daß ehiest mit einem großen
pottschaffter der römische kayßer herein schikhe ein
present von 40.000 gulden
wehrts. Dieß ist der endtliche auspruch, replicirt nur
nichts darwider, auf solche weiß undt nit anderst ist der fridt zwischen unß noch
auf 20 iahr prolongirt.“ Darüber stunde der
groß vesir
auff,
ginge in ein anders zimmer, wohin nach gegebenen audientzen sich pflegt zue reteriren.
Heraußen nach ein guette weil hab ich mit
dem cantzler undt dem tschauß bassa gesprächt, mich sehr beschwert uber deß
groß
vesirs
mir gar zue schwer aufgeladenen last, sorgent ichs
bey meinem allergnedigisten kayßer nit werde
verantwortten können. Die andern aber vermeinten ich nichts darwider reden, sondern
zue friden sein solle, alß wan der
groß vesir
gar zue geschwindt nachgelaßen
undt ich gar ein wohlfailen kauff getroffen hette. Damahlß hat mich nach hauß
begleit der Sulffigar aga, welchen ebenfahlß ich
starckh zuegesprochen, damit daß present bey 30.000 fl. wehrtes verbleibe. Es
stimbte aber der Sulffigar mit dem cantzler undt dem tschauß bassa uber ein, ermante mich nit weiter zue
difficultiren, sondern bey deß groß vesirs auspruch
die sach verblieben laßen solle, möchte sunst disgustirt undt der vergleich
wiederumb umbgestoßen werden, ohne daß mangleten nit böße leüth, welche sich sehr
bemühet, gern dieß werckh verhindert hetten. Ich solle gewißlich glauben, daß bey
dem vorigen vesir, Zerckas Mehemet bassa, ich die
fridens proroga nicht so wohlfahl wurde bekommen haben.
Wegen dem Sulffigar aga hab ich
nichts weiters replicirt, allein daß man mir auflade gar zue ein schweren last,
weiln aber nit anderst sein könne, ich mich darzue bequemen wolle dergestalt, daß bei der röm. ksl.
Mt.
allergnedigsten belieben stehe, meinen getroffenen
vergleich zue ratificiren oder nit.
Hernacher haben wir angefangen zue tractiren
wegen der fridens capitulation. Dem Sulficar aga
zue verstehen geben, wie nottwendig der anno 1642 zue Zön letzt getroffene vergleich (wobey der Osman aga damahlß capuggi bassa vollmächtigter commissarius geweßen) man
in ietzige fridens proroga inseriren undt selbige articul ratificirn müße, anderer
gestaldt ich die erwehnte proroga nit eingehen könne.
Hierauff wahre des Sulffigars antwortt, eben wie vorhero ichs auch von andern Türckhen
gehört, nemblich die ottomanische Portten möge
durchauß nichts hören, weder von den Osman aga noch
von deßen tractaten. Ich werde mich wißen zu erinnern, wie damahlß schon, alß von
unßern gränitzen zueruckh kome man sehr übel geredt, umb daß er ohne erlaubnuß sich
understanden friden zue prolongiren, da doch deßen gehabte vollmacht sich nit weiter
erstreckte, alß abzuehelffen denen großen
unordtnungen, so damahlß an der granitzen sich erregten.
Damit aber in alle weeg EKM allergnedigsten befelch undt der mir gegebenen
instruction noch die letzt Zönische
Tractaten nit zueruckh bleiben, gedachte ich mir eben so viel seye, wan
schon ohne des Osman aga nahmen ich erwehnte
Zönische Capitulation (undt noch beßer alß letzteres
mahl man sie geschlossen) könte erhalten, deßhalben wahre gegen dem Sulficar mein vorschlag, ich selber meines
allergnedigisten kayßers intention nach ietzige
capitul aufs papier setzen, auch sie ihme (damit dem cantzler solche weiße) befürderlich hinschikhen, beinebens bitten
wolle umb daß er, Sulfficar, erwehnte capitul an der Portten mache acceptiren, daß auch dießes durch den türckhischen
internuncius, Hassan aga, der röm. ksl.
Mt. angedeüt undt in türckisch ein exemplar zum ratificirn hienauß
geschikt werde.
Demnach also, fast wie zue Zön, man sich verglichen, ich die capitulation dem
Sulficar geschikt undt dießer sich darinnen
ersehen, strackh finge er an darwider zu murren, sonderlich wegen Caschau undt der zueruckh genomenen fünf gespanschafften, vermeinent, bei
ietzigen tractaten man darvon nichts nit melden solle, sagte zue dem Panioti, daß die letzt an der Portten geweste siebenburgische pottschaffter vorgeben, die röm. ksl. Mt. habe
alle sieben gespanschafften
zueruckh genommen. Nun sehe man, daß dem Ragozi noch zwo darvon geblieben, zwar hetten berührte pottschaffter
den groß vesir vertröst, der Ragozy umb Caschau
undt waß der röm. kayßer weggenomben sich annehmen,
auch hoffentlich alles wider bekommen wolle. Derohalben wüste er, Sulficar, nicht, waß auff mein begehren in so schwerer
materia die Portten sich resoluiren möchte. Man
müße mit dem reisketab darauß
reden, gleich damahlß entstunde drüben zue Scuttari
in Asia der in meines
ersten relation beschriebene rumor, also daß in etlichen tagen ich weiter nichts nit hab negotiirn
können.
10. Iulii Den 10. Iulii, wie der rumor in Asia widerumb
gestilt, der
groß
vesir
mit den fürnembsten ministris herüber nach Constantinopel repassirt, brachte der Panioto inß hauß mir ein andern alarm, nemblichen man
habe meine eingereichte capitulation bei dem cantzler übersehen, es gebe uber etliche puncten solche
difficulteten, daß zue besorgen alle tractaten sich wiederumb zerstößen undt auß der
fridens proroga nichts nit werden möchte. Die capitul oder puncten, welche den
Türckhen nit gefallen, wahren die nachfolgende.
1.Im ersten articul
difficultirten die Türckhen wegen des termins undt der noch ubrigen iahren vom alten
friden, vermeinten man von dießen nichts nit reden
melden, sondern in allem nur 20 iahr setzen solle.
Auch nach der Türckhen iahrzahl traffe die rechnung mit unß nit uberein, der
cantzler bestunde nicht, daß der alte fridt biß
auff den zehenden Septembris künfftig 1653 iahrs, sondern auf nit mehr alß dritthalb
iahr sich erstreckte, so balt ich von mehrers zeit gemeldt, gabe man zur antwortt,
weiln so viel zeit ubrig, sey die fridens proroga ietzt nicht vonötten, man habe
zeit khünfftig zue reden. Im 4. Articul difficultirten sie wegen Waitz undt Boluntwar,
haben dießen articul gantz cassiren undt nichts darvon hören wollen, sagten es sey
schon ein alte sach undt gar nit guett, daß man
weiters darvon melde.
Im 8. articul, daß durch ein internuncius man des sultans
diploma hienauß schikhen solle, wie ich anfangs begehrt, difficultirten die Türckhen
auch, begehrten EKM vorhero daß ihrige sambt dem
verheißenen present mit ein großen pottschaffter nach Constantinopel sollen schiken, alß dan der Sultan mit seinen diploma auch ein großen pottschaffter ahn EKM abferttigen werde. Die paritet undt vorhero an den granitzen practicirte
gleiche abwechßlung mit den ambasciatorn wahr inen gantz zue wider.
Im 9. articul difficultirten sie
am aller mehresten, wolten durchauß nit, daß wegen Caschau undt der zueruckh genomenen fünff gespanschafften man in ietzigen tractaten etwaß melde.
Sagten, der verstorbene Ragozy habe für dieße
örtter iahrlich 20.000 thaler
tribut versprochen, auch solche summa schon einmahl bezahlt, dieß müße er so
continuiren, werde ich auf dießem articul beharren, ihn in
nit cassiren, so könne auch die fridens proroga nicht beschehen.
Demnach die Türckhen auf
oberzehlte weiß meine eingereichte articul gar zue grob reformiren wollen undt noch
darüber der reisketab+, + umb seine sachen besser zuebehaubten, mir sagen laßen, er
könne auß EKM an den sultan Ibrahim abgangenen
schreiben beweißen, daß EKM die statt Caschau undt die sieben gespanschafften dem Sultan Ibrahim undt nit dem Ragozi
cedirt, dießer die länder
länder so dem andern gehören nicht alienirn oder vergeben könne. Alß
hab ich nachmahln dießem allem mich eyfrig widersetzt; beynebens durch geschenckh
undt gelt verheißungen etliche subiecta an mich gezogen, forders noch mehrers dem
Sulficar aga, durch dießen undt den Panioti, dem cantzler
laßen entbiethen, wie auß sein, des cantzlers
reden, leicht zue merckhen, daß an der ottomanischen Portten zum friden kein ernst, wan einer da wehre, sie, die
Türckhen, selber alle kriegs sichtige materien auß dem weg raumen undt nicht solche
zue künfftigen unfriedt undt zwitracht hinterhalten wurden. Die statt Caschau undt vorgemelte gespanschafften gehöreten der cron Ungehrn, der herr cantzler möge sagen, waß er wolle, aber nimmermehr sey zue glauben, daß die röm. ksl.
Mt. weder durch schreiben noch andere versprechen dem sultan Ibrahim die genenten örter cedirt oder cediren werde, mein ksl. instruction laute
viel anderst. Zum uberflueß könne er, cantzler, auß
den abschrifften, so der Panioti ihme weißen werde
klar sehen, mit waß conditionen die röm. ksl. Mt.
dem verstorbenen fürsten Ragozy, nemblich bloß
auff deßen lebzeiten undt nit lenger, die statt Caschau undt offtgemeldte gespanschafften gegeben. Item so könne er auch auß deme, so ich ihm
schikhe, sehen, wie undt waß gestaldt er, Ragozi,
gegen der röm. ksl. Mt. (eben wie vor iahrn auch der
Betlem Gabor gethan) verobligiren verbunden. Ia
solche condition eingehen müßen, wan sie, die Türckhen, alles solten wießen,
nimmermehr gestatten wurden, daß mit solchem obligo
ein siebenbürgischer fürst wegen Caschau einigen
gedanckhen oder pretension haben
solte. Waß wehre (ließe ich dem cantzler sagen)
dieß für ein schöner fridt, wan man Caschau
pretendiren wolte? Die röm. ksl. Mt. habe nach Constantinopel
mich geschikt, damit vor allen dingen ich
gründtlich vernembe, wie die ottomanische Portten in einem undt andern gegen unß
gesonnen. Seye mir schon genueg, daß dieße ihren schlechten lust zum friden mir
zuerkennen gebe, dan ietzo wüsten wir unß darnach zuerichten, ferner hab ich wegen
der capitulation folgendes zue gemüth geführt undt an gehörigen ortten so vorbringen
laßen.
Daß gleich im ersten articul wegen des termins, wie lang der friden
wehren solle, man difficulteten einwende. Von alten frieden schier nichts mehr hören
wolle, seye ein rechter fundt die fridens proroga hin dan zue treiben undt nicht
herbey zue bringen. Sintemahln
kein proroga nit wehre, wan vom alten die noch restirende iahr casirt undt in der
capitulation in allem nur 20 iahr termin gesetzt wurde undt da ich doch mit einer
schweren verantwortung wegen beeder seits armen underthanen etwas uber mich nemben
undt nach der Türckhen iahrzahl mich accommodiren müßen, doch 22 undt ein halbes
iahr in die capitulation gesetzt undt auff dießen termin außgeferttiget werden,
anderst ich solche nit annehmen könne.
Den 4. articul betreffent, daß wegen Watz nicht solle gemeldet werden, könne auch nit so
hindurch gehen. Die ottomanische Portten wüße gar wohl, wie es mit Watz zuegangen, daß dieße vestung wieder die fridens pacta man
usurpirt, seye an deme gnug, daß die röm. ksl. Mt.
wegen beederseits armen underthanen nach erlittenen so großen ubel
unbill annoch sich so weit erkläre, man in der gütte
an beeden großmachtigen ksl. höffen durch pottschaffter sich vergleiche undt wan
schon daß endt nicht erreichte, in alle weg accordirte friedt bestendig in seinem esse verbleiben
solle.
Den 8. articul belangent, daß erstlich von der
röm. ksl. Mt. seits mit dem verheißnen present
undt ksl. diploma ein großer pottschaffter nach Constantinopel komen solle, dieß könne auch nit sein, die röm. ksl. Mt. hinführo ein großen pottschaffter mit so
stattlichem present nit leücht mehr riesiginiren werde, sondern vorhero oder aufs wenigst zuegleich
von der Portten ein sicheren friden haben wollen.
Man erinnere sich noch gar wohl, waß gestalts vor iahrn ein groß vesir nahmens Mustafa bassa, zue des sultan Murats zeiten, wegen eines verheißenen türckhischen internuntius unß gern betrogen
hette. Ohngeacht der selbige
vesir
den herrn graffen Schlikhen schrifftlich undt mir, der ich damahlß resident gewesten, mündtlich viel anderst hatte
versprochen. Wir haben auch den betrug
zeitlich gemerkt, eben darumben sey der kayßers
internuncius
von den gränitzen wider zueruckh gefordert undt selbige ansendung gantz
eingestelt worden. Dieß sey die ursach, daß seithero kein rechtes
vertrauen zwischen unß nit geweßen. Damit aber dießes
zue beeder seits armen underthanen trost undt wohlfahrt widerumb zwischen beeden
großmechtigen kayßern erwachse undt alle mißtrauen aufgehebt, wüße ich kein beßers
mittel, alß daß man zuegleich große pottschaffter abferttige, auch solche an den
gränitzen, wie vor dießem beschehen, gegen einander außwechsle undt durch dießes
solennamente die prolongation
des fridens bestettige undt stabilire. Auf dieße weiß hab ich vornembe Türkhen
selbst undt durch den Panioti den
reisketab
undt andere informiren undt also ihnen die geschöpfe
Christi gedanckhen müßen nemmen müßen.
Der
reisketab
undt deßen
geheimber secretarius, auch der Sulficar undt Hassan
aga, welche wegen meinen gethanen schenckhungen undt verheißen
sambtlich an dem werckh gearbeitet, wie sie gesehen, daß noch deren undt des
groß
vesirs
willen, die sach noch nit angehen wolte, fingen an
zue meditirn, gedachten auff alle weeg den vesir
dahin zue vermögen, daß er zue meinen eingereichten capitulationen sich bequeme undt
nicht weiter difficultire, damit einem so wohl alß dem andern, der von mir
verheissene proken nit entgehe undt eben der cantzler wahr der erste der heimblich nach den seinigen tracht.
Am 15. Iulii
wahr von einem auffwartter einen mir angedeütet,
wie im andern hauß vom meer abgestigen ein Türckh,
der heimblich mit mir begehre zue reden, hab
alsobaldt mir eingebildt, waß für persohn sein möchte.
Auch mit den 1.000 ducaten, wan
ichs dan wagen müste, mich gefast gemacht. Dießer des
reisketabs
vertrauter
cantzell ist, alß wir im zimmer allein wahren, begehrte in seines herrn nahmen die
verheissnen 1.000 duggaten,
sprechendt, ich solle an meiner verrichtung nicht mehr zweifeln, der
reisketab
bei dem
groß vesir
durch ein
vornembe persohn, welche kein nammen wolle haben, alle sach nach meinem begehrn
verricht habe, daß werkh aber leider keinen verzug, gelt mueß er alsobaldt
hinbringen, so dießes nicht beschehe, versichere, alles wider zuruckh gehen, ia mit
viel tausent nacher nichts mehr zu erhalten sein werde. Hierauff hab ich auff
vielerlei weiß versicherung begehrt, von der persohn aber nichts anders, alß theures
schweren herauß bracht, maßen ichs auch darüber wagen, die 1.000 duggaten dem cantzler hinschikhen, die persohn a parte regalirn undt nach
verrichter sach widerumb ein erkandtnuß verheissen müßen.
Demnach gleich anderten tags
zeitlich der cantzler die capitulation in Türckisch
von seiner handt geschriben, mir zum ubersehen geschikt, beinebens mir andeüten
laßen, daß der
groß vesir
so wohl alß ich mit handtschrifft undt insiegel
zwei solche exemplar ferttigen undt auf ieder seits einß verbleiben müße, hab ich
mich erstlichen darinnen ersehen undt einen haubtfähler (ob mit fleiß oder ungefehr
beschehen weiß ich nicht) darinnen gefunden, welchen der Panioti in türckischen schrifften, vielmehrers erfahren, alß ich
vorhero doch nit gemerckht, es wahre der fähler in
deme, wo von abwechßlung der großen pottschaffter meldung beschehe, setzten die
Türckhen den ihrigen ohne present, EKM pottschaffter
aber mit einem present, wie ich verheißen auf 40.000 fl. wehrt. Außer dessen auch
wahren deß türckischen kayßers titul hervorgestrichen weit uber EKM titul, welches ich so viel nicht geacht, gedenckhent
ichs in dem lateinischen exemplar eben so machen, dem sultan auch weniger titul
geben wolle, allein daß erste hab ich zum emendirn dem cantzler
wider hingeschikt, beinebens ihme angedeüt, weil ich zwei türkhische exemplar mit
handtschrifft undt insigel solle ferttigen, thue vonnötten, daß hergegen der
groß
vesir
auch so zwei lateinische ferttige, damit in beeden
sprachen auf beiden seiten solche capitulation verbleibe undt desto besser man
darauf fueßen könne.
Hierüber hat der cantzler selber den fähler erkent, alles mit aigner handt widerumb
geschrieben undt nach meinen begehrn emendirt, mit vermelden, er halte mich für einen rechten
schwartzkünstler, der die türckische ministros so verzaubere, daß nach meinen willen
man alles thuen müße, aber der guete Panioti undt
andere so dis gehört auch mir wider referirt, wusten nit, daß mein zauberey in lauter duggaten bestunde. Wegen außferttigung der
capitulation undt des unterschreibens gabe es neue difficulteten, den der
groß
vesir
die lateinische exemplar (weiln ein sprach die er nit
verstehe oder vieleicht auß andern bedenckhen) nicht ferttigen, auch da man ihn schon darzue vermögt hette, seinen nahmen oben an
haben wollen, auf solche weiß wehre ich im Türckischen undt Lateinischen undter ihme
geblieben, welches ich auch nit hab geschehen
lassen. Endtlich ist es verblieben bei deme, daß mein lateinisch exemplar ich mit
handtschrifft undt insiegell ferttigen, also auch der
groß vesir
daß
seinige, hernacher man solche zuegleich gegen einander außwechslen solle undt damit
erwehnte capitulation beßer hoffe , weniger umbgestossen werde, bin ich eyfferig
darauff gangen, daß der sultan selber in seinem
schreiben ahn EKM von dießen ietzt geschloßenen
articuln melde, undt wan EKM allergnedigst darmit
zuefriden, fast darob zuehalten verspreche, massen ichs auch also erhalten.
Demnach alles zue richtigkeit
gebracht wahre undt bey dem groß
vesir, Murat bassa, die letzte audientz umb die capitulation abzuewechslen
undt zum uhrlaub nehmen bestelt geweßen, alß bin ich den 22.
Iulii vor den groß
vesir erschienen undt hat in dießer occasion derselbige sehr cortesisch sich erzeigt,
fragendt, ob ich der statt Constantinopel
verdrößig, begirig seye, wiederumb heimb zuereißen? Darauff wahr mein antwortt,
Constantinopel habe ietzte undt vor dießem mir
wohlgefallen, aber es sey naturlich, daß der mensch sein vatterlandt vor andern
ländern liebe undt wan er darauß wider hienein zue kommen begehre. Meines
allergnedigsten kayßers befelch undt commission
seyen, Gott lob, so ab gelegt undt
verricht, daß mein persohn zue Constantinopel
nicht mehr vonnötten. Der vesir kame hervor mit
anderer materia, sprechendt: „Wir haben
gute zeitung auß Candia unsere schieff armada
hat die venedische geschlagen.“ Es kan (sagte ich darauff) großmachtigen
kayßern über geringere zue triumphirn nit fählen; hernacher auf des vesirs fragen ob an der Portten ich ferner waß an zuebringen hete? Hab ich umb die zwen alte männer in schwartzen thurm gefangen angehalten undt gebetten,
er ,groß vesir, in unßern neuen gemachten friden ein gueten anfang machen,
berührte zwen männer (welche zue Raab mit weib undt
kindt beladen) loß laßen, sie mit mir hienauß schiken solle. Darüber gab der
vesir zur antwortt, man habe nachrichtung, daß
berührte zwen männer keine gemeine leüth, auch auf der streiff erdapt sein worden,
er aber beßer nachfragen. Sie dem türckischen internuncius, Hassan
aga, damit an den gränitzen sich informire, etwa gegen andern
außtausche, ubergeben wolle.
Weiln ich gewisse nachrichtung
gehabt, daß der bassa zue Offen alle die ihme uberschikte brieff hinderhalten, hab ich
deßwegen mich sehr beklagt, dem
groß vesir
zuegemüth geführt, daß
ich
in den fridens pacten
expresse gemeldt wirdt, man zue beederseits die brieff nit auffhalten, sondern
fleißig an gehörige ortt befördern solle, dan so dießes nit beschehe, an der
Porten ein ksl. minister seines herrn befelch
nicht nachkommen, weniger mit dem
groß
vesir
in den publici geschefften negotiirn könne. Die bassa zue
Offen, wan sie wider den friden gehandlet oder
der muthwilligen militia zue viel gestattet, damit an der Porten man es nit wüße, nit wider sie klagen, pflegten gemeiniglich
die brieff zue verhalten. Der
groß vesir
erzeigte sich wie ein
sonderliches müßgefallen daran hette, gabe auch dem offnerischen agenten darumb ein großen filtz, befohle nebens dem Hassan
aga, daß er dem bassa zue Offen
destwegen zureden solle.
Nach vorüber gegangenen solchen reden, fragte endtlich der
groß
vesir
umb meine capitulation, alß ich dieselben
außgeferttiget, ihme gezeigt undt der cantzler auch
die türckische in ein rott adlaßen sakh verpettschirtter hervor gezogen, hab ich solcher gestalt sie nicht
annemben, sondern wie der vesir die meinige auch
offen sehen wollen, maßen dan auf mein begehrn der cantzler den sackh geöffnet undt die capitulation in Türckisch mir
gewießen, wie nun ich dieße an meinem merckh strichel undt kleinen püncteln für die
rechte gekent undt mich ein wenig darinnen ersehen. Zeigte der groß vesir nur den finger auff den ersten articul,
sprechent: „Dort ist wegen Caschau etwas neues,
so vor dießem nie geweßen hienein gesetzt worden, ich habs geschehen laßen euret
wegen, einem andern wehre es wohl nit also angangen.“ Darüber habe ich ihme freundlich gedanckht, mit vermelden, es seye
beßer man nembe hin wegg alles waß den
friden khünfftig perturbiren
möchte. Gleich darauf verpetschirtte mit des
groß vesirs
insiegell der cantzler die capitulation, uberreichte sie dem vesir,
welcher mit aigener handt, gleich wie ich ihme die
meinige, solche mir uberantwortt. Alda mit freundtlichem umbfang winschte ieder
theil, daß der allmechtige, beede großmachtige kayßer zue der armen underthanen
ruehe undt wohlfahrt, bei langwurigen friden in gutter gesundtheit erhalten wolle,
auff solche weiß seindt die capitulationes des prolongirten fridens in lateinisch
(gleichformig wie neben dem türkischen EKM
allergnedigst beede exemplar zue empfahen haben) undt türckischer sprach in beysein
undt gegenwart deß
reisketabs
, deß internuncius
Hassan aga, auch deß Sulficars aga undt andern vornemben Türckhen gegen einander
außgewechslet worden.
Wie nun solches vorüber wahre, sagte der
groß
vesir
zu mir: „Ietzt wollen wir erst recht guete freundt
werden, viel beßer alß vorhin wir geweßen, aber gebt wohl acht, euer graff Tschernin
Zerin
liegt mit den
Venedigern heimblich under der deckhe, schikt verborgen ihnen hülff undt eben er ist
ursacher, daß in Dalmatia wir etliche palanckhen verlohrn, wirdt
erwehnter graff so continuiren undt EKM nit remediren, so kan nichts gutts darauß erfolgen.“ Auffs mögligist hab ich
den herrn graffen von Tschernin
Zerin
entschuldiget
auch vergewißet, daß ihme groß unrecht beschehe,
dan in der Venediger krieg sich einzuemischen oder heimbliche hilff schiken die
röm. ksl. Mt. es keines wegs gestatten, sondern unfehlbahrlich darumb bestraffen
wurde. Auf dießes wahre der vesir etwaß
zuefriden, aber wie ich gemerkt nicht ohne verdacht.
Letztlichen nahme der
groß
vesir
auß des cantzlers henden
deß türckischen kayßers auch seine schreiben an EKM
undt an herrn graff Schlickhen uberantworttete
solche dem türckischen internuncius
Hassan aga undt sagte zue mir: „Dieß ist des
sultans internuncius undt vollmachtiger veckillo , gebt ihm trauen undt glauben undt
haltet ihn wohl wie beeder kayßer ehr undt reputation erfordert.“ Darüber hab ichs
dem
groß
vesir
verheißen, auch für alle empfangene ehr undt
wohlthetten mich bedanckt, dem Renniger, welcher in
dießer letzten audientz (damit hinführo bei dem groß vesir posto undt respect habe)
neben mir geseßen, aufs beste recommendirt, auch hoffnung geben, daß die röm. ksl. Mt. nach eingebrachten meinen gehorsamben
berichten ihne, Reninger, mit gebuhrenden caractaro dec
oriren undt
für denselben residenten qualificirn undt erklären werde, uber mein gethane
recommendation hat der
groß vesir
alles guets sich anerbotten
undt versprochen, wie vor diesem mann mich gehalten, also auch ihme cortesien erweißen undt wohl
halten wolle, darüber hab ich völlig meinen
abschiedt genomben.
Demnach in so freundtlichem urlaub nehmen, man
mich undt meine vornembste officiri undt auffwartter
mit schönen caftani bekleidt undt wür darüber in guetter ordtnung anheimb geritten ,
kaum hab ich dem allmechtigen umb mein glüekhliche verrichtung angefangen zu
danckhen, alß nach ein anderen von underschiedtlichen orten, wo nach verrichter sach
ich gelt undt schanckhungen verheißen, offentliche undt heimbliche sollicitatous erschienen. Durch
den cantzler oder reisketab wahr angetriben der Panioti (welcher vom andern nichts nit gewust) er die verheißen 1.000
thaler für die cantzlei
bringen solle, deßgleichen begehrte der geheimbe secretarius, welchen bei deß
cantzler mahlzeit der Panioti an sich gezogen, ihme damahlß heimblich 500 thaler verheißen.
Dieße zwo posten hab ich alsobaldt richtig gemacht undt durch den Panioti daß gelt in golt ihnen geschikt, deß cantzlers geheimber cantzellist undt vertrautester sollicitator, hat auch so lang an
mir gemerckhlet (vorgebent, die vorhero abgeforderte 1.000 duggaten seyen nit für seinen
herrn, sondern für ein andere hohe persohn, die bei dem
groß vesir
alles
vermögt, geweßen) biß er heimblich noch 400 duggaten darvon tragen undt kost mich gewiß der reisketab undt deßen cantzlei, sambt
den geschikten geheimben leüthen in die 4.000 reichsthaller undt ich bin der meinung, daß die
obgemelten 1.000 duggaten kein
wunderer, alß der cantzler bekommen habe.
Der Sulficar
aga principal im spill, ohngeacht ich demselben so wohl alß seine söhn
undt töchter die gantze zeit in gelt undt gelts wehrt
mit schanckhungen underhalten, mich schon uber 1.500 thaler gekost hate, wahr noch nit zuefriden, fienge ahn
zue lamentiren, gegen den Panioti sprechendt, er
allein hab alles gericht, seine dienst seyen mit 2.000 duggaten nit bezahlt, waß er bei dem
groß
vesir
undt cantzler wegen
Caschau zue weg brachte allein meritire so
viel, gabe vor, ich lengst (damit sein tochter dem Hassan
aga verheurathen sie beßer dotiren könne) solche summa versprochen
hette. Es ist nit weniger anfangs umb dießen verschlagenen gefehrlichen geitzhalß
zue gewinnen hab ich dergleichen etwaß schießen laßen, gleich hat der alte an dieß
häckel sich geschenckht undt ich umb daß denselben, der wegen seines credits machen
undt berichten
brauchen kan zue letzt noch waß übriges thuen, ihn
contentiren müßen, sonderlich weiln gegen dem Panioti, alß dießer sagte, ich seye
wegen so vielen schanckhungen undt außgaben an gelt entblöst, er zur antwortt geben,
er wüße alles beßer, der dolmatsch Ioan Baptista
habe in vertrauen dem Hassan aga gesagt, daß auf
present undt schanckhungen ich 15.000 reichsthaller empfangen, welches verretherische stückhel uber den
Ioan Baptista mich nit ein wenig erbittert. Dem
Sulficar dieße opinion zuenehmen habe ich durch
den Panioti, welcher hin undt wider die posten
tragen, widerumben sagen laßen, es seye vom Ioan
Baptista falsch berichtet, ein summa gelts ia sey mir mit gegeben
worden, nit umb daß ich die fridens proroga so theuer erkauffen,
sondern die greiffenklauische schulden mit
bezahlen solle. Er, Sulficar, wieße wohl
waß ein ciorbaschi undt andere
creditores von mir für gelt deßhalben empfangen. Ich seye noch nit abgereist, hoffe in, Sulficar, noch bey mir zue sehen. Mit dem pferdt so seinem
versprechen nach auß des türckischen kayßers stall, man vor meinen abreißen man mir
presentirn solle. Am 4. Augusti ist der Sulficar zue mir kommen mit dem versprochnen pferdt,
wahr aber nicht viel besonders, hergegen hat er in paaren gelt zue gutter letzt von
mir hinweggetragen 1.000 thaler.
Mir ist damahln gleich eingefallen, mein zuevor in Wien gegebner treuer vorschlag, nemblich, daß die gelter zum
verschenckhen nicht durch so viel hendt ran gehen machen, der löbliche
hoffkriegsrath undter andern present solche von der ksl. hoffcamer erheben undt in
höchster geheimb mir sie eingehendigen laßen solle, auf solche weiß hette der
Ioan Baptista undt viel andere nichts darvon
penetrirt, dan damahlß ich mich schon besorgt, daß gelt bei den Türckhen
verkundtschafft, ein größers geschrey darauß werden undt mein wirtschafften
verderben möchte.
Dem Hassan aga,
ietzt türckischen internuncius, auff deßen undt des Sulficars
aga freundtliches bitten undt ersuchen, sein vor seiner hochzeit auch
500 thaler geliehen, aber wegen
deß zue EKM diensten er gewieß viel gethan, ihme
(ausser andern regalien) nachgesehen undt geschenckt worden undt kosten mich dieße
persohnen gewiß auch uber 3.000 thaler. Der gutte Hassan aga, ungeacht er zue meinem favor uberal sich sehr bemühet,
hat darvon am wenigsten bekommen, dan der Sulficar
aga heimblich die besten proken alle gefreßen, er gegen hilffe dießer
dem andern zur internunciatura, neben meiner gegebnen hoffnung, daß es zue deßen aufnahmen
undt großen nutzen sein werde.
Von anfang, wie ich zue Constantinopel angelangt,
undter des Zerkes Mehmet bassa governo biß zue
deßen absetzung, hab ich zum underbauen freundt zue machen gewiße avisi zue bekommen
hin undt wider viel gelt undt geschenkh anwenden müßen, die mir mit gegebene wenige
present in silbergeschmeidt undt uhrwerckhen, damit beßer scheine undt meinen
wichtigen negotiirn gueten eingang mache, hab ich fast alle für den neuen sultan behalten, auch solche ihme in der ersten
audientz presentirt, uber 1.000 thaller wehrts vonn mir erkauffte andere sachen, ia viel von meinen
aignen galantarien, die ich nit
zue verschenkhen gedachte, seindt alle darauf gangen, so haben auch
underschiedtliche geheimbe spioni nit gemeine leüth mich auch etwaß gebost, es ist
nit zue beschreiben wie ohne underlaß hin undt wider die türckische officiri ich hab
regaliren müßen undt wan ich nit so procedirt, die sprach nicht gekönt, mit vielen
vornemben Türckhen in geheimb selber tractirt undt also dexterisirt hette, nimmermehr (wie nit vergebens auch
der Hassan aga neulich hir hoch undt teuer
geschworn) wehre die fridens proroga auf die weiß, wie ich sie gebracht, erhalten
worden. Will also allerunderthenigst verhoffen EKM
solches darzue angewendtes gelt nicht reuen, sondern
mit meiner verrichtung woll zue friden sein undt mit öffter versprochner ksl. gnadt,
meine so treu geleiste dienst anietzo würckhlich allergnedigist erkennen werde.
Wegen der greiffenglawischen schulden, welche in die
12.000 thaler sich erstreckhen,
hab ich zue disputirn undt bemühung gehabt biß auf die letzte stundt, ob zwar in
abschlag man mir nicht mehr mit geben alß 6.000 thaler, dannach hab ich mit den creditorn so lang
gefochten undt gewirtschafft, daß ein zimbliche summa gelt erspahrt undt fast alles
biß auf 1.600 thaler (welche noch
zue bezahlen sein) richtig gemacht undt bezahlt worden, wie ich den mit nechstem a
parte zue der löblichen hoffcamer beßerer nachrichtung außführlich berichten undt
die greiffenklauische verschreibungen undt außgeleste obligation in original
gehorsamb uberreichen will. Thue auch biß dahin verschieben, waß nottwendig wegen
des Reninger, des Panioti, der sprach
knaben undt der geheimben correspondentz vorzuebringen sein wirdt,
damit wegen ein undt andern so EKM dienst erfordert
man zeitliche vorsehung thuen könne.
Wegen der in Constantinopel gefundtnen imbrag spease armseeliger ksl.
resident stelle, solche zue EKM
hochheit undt reputation widerumb zuerheben, habe ich (weiß Gott) sonderlich mich
befließen undt alle die ienigen, seyen nun Christen oder Türkhen , welche an der
Porten meine andameati undt verhalten observirt, können mit wahrheit nit sagen, daß umb ein asperl wehrtes einigen menschen ich
vorecht gethan, daß entnohmene nit bezahlt undt wehr in freundtschafft zue mir
komben, ihme nit courtesie erwießen hette. Die dort anweßende pottschaffter alle,
auch der Grichen patriarch, haben in meinen
gethanen vintirn decoro erzeigt, aber er gegen alle selber bekent, daß ich (der doch ein neu ankommend undt kurtz da bleibender
minister wahre) in der comparsa ihm empfangen undt ihm tractiren, ihnen nichts bevor
geben habe undt dießes ist einig so beschehen umb daß des Greiffenklau seelig hinderlaßene disreputirliche imbrogli, die gemachten großen
schulden undt die begangnen excessen man nit EKM,
sondern des verstorbenen seltzam ublen governo zue aigne undt den verlohrnen credit
widerumb erhebe.
Weiln nun dießes an der ottomanischen Portten die Türckhen wohl beobacht undt der neu erworbne
credit EKM dienst undt die fridens proroga nit ein
wenig befördert, auch ietzigen hie anweßenden türkhischen internuncius herauß zue kommen lust gemacht, alß erfordert EKM dienst ehr undt reputation, daß man dießen internuncius mit guettem
tractamento zue unserm favor wohl in animire, damit zue seiner widerkhunfft an der
Porten, bey dem
groß vesir
, bei den
oschack agalari (wo großen
credit hat) nicht sinistri relation thue, wan dießes beschehen undt von den
granitzen ein vornember übler Türckh oder bassa mit über ein stimmen solte,
wehre gefehrlich undt zue besorgen, daß wohl incaminirte werckh wider umbgestoßen möchte werden.
Sonst auch hab ich allerunderthenigst noch andere advertimenti zue geben, will aber
vorhero kürtzlich waß andeüten von ietziger beschaffenheit mit der Türkey undt
hernacher mit etlichen erinnerungen undt einföltigen guettachten schließen.
Wan für daß erste ich recht betrachte die
türkische monarchey, kombt sie heütiges tags mir vor gleich wie ein mächtig uberauß
große umbgehende machina, welche eigner größe halber von dem ersten trib undt gewalt
immer fort wie für sich selber gehet, weiln man es so gehen last, kein anderer
rechtschaffener gewalt entzwischen kombt, der so lang wehrenden gang zue verhindern
begehrt. Wahr ist, daß Ottomanische Reich hat in
Asia, Affrica undt Europa nit allein die
weite undt größe wie zuevor, sondern wegen des in Candia gesetzten fueß, schier etwaß darüber, scheint also kein
anderer mangel, alß daß dieße machina noch dem ersten gewaldt undt trib nit hat, waß
sie beßer regiren undt gehen machen solle, daß ist ein rechtschaffenes haubt, ein
witzigen kayßer der des reichs kräffte undt aigenschafft wüße undt die mängel emendiren könne.
Under des vorigen sultan Ibrahim üblem, gar zue tyranischen governo, scheinte ein ernstlich
gewaltige bewegung im Ottomanischen Reich, aber nit vollkommen zue des reichs nutzen, wie
etliche vermeinen, der wider Venedig übel
dirigirte krieg, die auff weiber angewendte unsagliche spesa undt andere des
gewesten sultans caprici, haben in kurtzer zeit die einkomen dermaßen
geschwächt, die schätz erschopfft, die provintzen an underthanen so mangelhafft
gemacht, daß sich zue verwundern.
Die Venediger wider verhoffen haben allein mit ihrem
krieg der gantzen Christenheit entdekt undt sehen machen, daß heütiges tags die
türkische macht bei weitem nicht so kräfftig, alß man sie geschätzt. Der capitan bassa hat vermeint, dieß iahr auffs meer zue
bringen 150 galern undt hat doch nur mit 60 undt etlichen maonen von Constantinopel abfahren undt baldt draußen im arcipelago guete stöß
empfahen müßen, hetten der desperirten
Engeländer kauffleüthen schiff nicht leüth undt munition nach Canea ubergeführt schon wurde man gesehen haben,
wie in Candia es mit den Türckhen hergangen
wehre.
Eß ist nit weniger, daß viel ein anders kriegen
zue meer, alß zue lande, mit größerm vortl undt viel füglicher können die Türcken
undt die unsagliche menge der Tartarn Ungahrn
invadiren, wurde auch dießer zeit unß die defension schwer fallen, wan (Gott
verhüets) ein solcher schwall dahin sich wenden solte,
darumb hielte ich für daß sicheriste undt beste, wan EKM ihre paß- undt granitzeheüßer mit rechtschaffnem gueten volkh
wohl besetzen, auch mit allen notturfften so versehen ließen, daß der Türckh sorg
darauf haben undt in cervello
stehn müste. Eß ist aber an etlichen gränitz heüßern wie ich höre, undt sonderlich
wie ich gesehen, zue Dottes die sach dermassen ubel
bestehlt, daß auß abgang der lebens mittel die Hussarn undt andere militia aufs rauben sich
begeben müßen, auß dießem können große unheil entstehen, es stehet nit allemahl in
des menschen gewalt ein gehling aufgehende flam geschwindt widerumb zue löschen, ohne daß ist ein mit dem Türckhen
angrantzender potentat nie sicherer, alß wan dießer barbarn necessitet ihn
sicher macht.
Der venedische krieg, der noch kindisch ange
ohnerzogene türckische
kayßer necessitirt nit ein wenig den Türckhen
zue unserm friden, dieß werckh ist, Gott lob, wohl incaminirt, gebunden so viel alß für dießmahl man hat
binden können, aber darumb nit so vollkommen, daß nicht darzue mehrer beobachten
undt ein trefflichen nachdruckh bedörffe, in so hochwichtigen werckh kan bei der
groß vesirn seltzamen köpffen
auß beßer leüth anstiefften, sich baldt waß schädliches erregen, sonderlich, wan von unser seits (wie zue des Mustafa bassa zeiten beschehen) man etwaß versaumen
undt daß beschloßene nit punctuelmente effectuiren oder an der Portten etwa ein unachtsamber minister etwaß ubersehen
solte.
Die continuation des venedischen kriegs wehre für uns
ein treffliche sach, sonderlich wan ohne gefahr man dießem noch auff so lang alß er
gewehrt fomentiren, auch auf dem Schwartzen Meer
mit den Cosaken ein diversion
anstüfften könte, dan der statt Constantinopel
schadt uber die maßen der verderbte trafickh zue meer undt deß auß Egipten auch auß der Christenheit, die reich geladene
galeoni undt zuefuhrn in arcipelago nit wie zuevor sicher durchkomen können, waß
wurde in Constantinopel nicht für ein noth sein,
wan durch die Venediger bey den Dardaneln der
Helespont widerumb gespert undt zuegleich durch die Cosakhen daß Schwartze
Meer
infestirt sollte
werden?
Von EKM seits den Venedigern mit
teütschem volkh viel zue helffen ist für unß gefehrlich, dan die Türckhen im verlust
mit Candia sich zum freuriden resoluiren undt EKM sich rechnen
möchten, eben wie sie rach gesucht an den Venedigern, umb daß dieße den Malthesern
nach bekomnen reichen raub in Candia aufenthalt
refugio gegeben. Undt wan EKM mit im türckhen krieg
intrigirt wehren, glaube nicht, daß die Venediger
ihrer art undt politischer aristrocratia noch viel darnach fragen, der gutthaten
gedenckhen undt EKM widerumb helffen wurden.
Glückhet es den Venedigern nicht undt bekomen die Türckhen die
insel Candia mit vermuthen, daß EKM ihnen beigestanden, so möchten dieße (des kriegs zue
meer schon müdt) fridt machen, annehmen waß die Respublica in solchem fahl offeriren wirdt undt also der Türckh sein
heil versuchen wider unß, in welcher sach haben die Venediger kein anderß concept
bei mir alß zuevor.
Hispania,
wan mit den Frantzoßen nicht
intrigi hette, könte stattlich den candiotischen krieg fomartiren zue meer undt zeit
gewinnen machen , daß EKM königreich undt länder,
auch daß Römische Reich nach so vielen
außgestandenen schweren kriegen gantz ruinirt undt verderbt, widerumb respiriren
undt sich erhollen mögen. Es scheint
aber auß der mission die der Türckh iüngst nach
Hispania gethan, daß die Spanier andere
gedanckhen, vieleicht sorg haben, Candia in die
lengs sich nicht halten, diese insel der Türckh bekommen undt alß dan in seinen
progressen weiter fortsetzen, Sicilia oder
Calabria anfechten möchte, wollen etwa
deßhalben preoccupirn, mit den Türckhen fridt machen undt dardurch ihre meer höffen
versicheren. Wan aber bei den Spaniern zue solchem
friden kein ernst, so ziehlen ihre gedanckhen undt tractaten gewiß dahin, daß sie
dem Frantzoßen (welchem solcher fridt gantz zuewider sein wurde) gelosia erweckhen undt in
Constantinopel den frantzösischen pottschaffter ein stain in garten werffen wollen, damit
dießer, umb solche tractaten zue verhindern, bei dem Türckhen dapffer spendiren,
incommoditeten leiden undt
durch seine beste officia ihnen, den Spaniern, weniger schaden solle, welches einem
großen vesir, der sein nutzen
darunter hat, zum rupffen ein gemaite
wießen.
Demnach nun heütiges tags in der gantzen
Christenheit fast bei allen potentaten die sachen so beschaffen, daß ieder allein
auf seine eigene kräffte undt wenig auff andere sich verlaßen kan, alß bin ich einfältig gehorsamb der unmaßgebigen meinung
EKM, welche wegen den selben vom krieg zimblich
rouinirten undt außgemerckhleten königreichen undt ländern, den friden vonnöten. In
der wohl incaminirten türkischen
fridens proroga in nahmen Gottes fort fahren, forterst anietzo allergnedigst darob
sein sollen, damit der hie anweßende türckische internuncius, Hassan
aga, wohlgehalten undt mit
satisfaction von hinnen abgeferttigt werde, 1. dan an deßen realtion bei der ottomanischen Porten
EKM sehr viel gelegen.
Für daß erste hielte ich einfähltig für
rathsamb, daß man bey er wehnten internuncius wegen der denomination, wehm sie die
Türckhen für ein großen pottschaffter schikhen undt wie baldt denselben an die
granitz befürdern möchten, anhalten thete, nur umb zue vernemben, ob er desthalben
instruirt, wie er darauf antwortten undt mit den geschloßenen articuln im reden uber
ein stimmen wirdt.
2. Fürs anderte, wan
ietzt der aga ihren pottschaffter nicht wüste zue
nennen (sonst so viel ich weiß, hat er die zuesag, hofft selber dieße carica mit einen bassa lük zue bekommen) damit von
sein seits antreibe undt durch den ietzigen groß vesir, Murat
bassa, der fridt, den er mit mir
geschloßen, an der Porten desto balder zue
volliger perfection kome. Hielte ich für guett (weiln am denominirn wenig gelegen)
wan EKM beliebte allergnedigst zeitlich zu erwehlen ein pottschaffter, der tauglich,
manien, gratia undt experientz habe den friden an der Porten so zue binden, daß heüth oder morgen etwa ein neuer
hervor kommendt capriciosischer
vesir nit sagen könne, der
sultan Mehemet sey ein kindt geweßen undt
ietziger groß vesir hette dieß werckh nicht
verstanden. Maßen dan vor dießem von dem sultan
Murat auch wider den alten Murataza
fast solche reden gehen laßen der vor iahrn geweste groß vesir Mustafa bassa, welcher der Türckhen gehabte
impertinente pretension hervor bracht.
3. Für daß dritte, wegen der versprochnen present, geruhen
EKM allergnedigst darob zue sein, damit etwa
durch ein wenig ersparen man den Türckhen (welche auff den verheischnen valor stricte gehen werden) nicht
materia gebe in preiudicio des haubtwerckhs zue disputiren. Derohalben thuet
vonötten, daß dieß present für den sultan in
gewicht undt in silber ehe mehrers alß weniger auff 40.000 fl. wehrts kome, die
sachen auff daß scheinbahrist undt ansehnlichst so sein kann, bei zeit durch ein
persohn die wieße undt verstehe waß zum handel gehört, zue weg gebracht werde.
4. Für daß virte ist
mit presenten auch nit zue vergeßen deß groß
vesirs, des mufti undt
andern sieben vesirn, dem ersten
aber (weiln an ihm viel gelegen undt auf der Türckhen seits daß gantze werkh führt)
wirdt man uber die andern wohl regalirn müßen, die andern altem brauch nach undt wie
alle große pottschaffter vor dießem sie haben regalirt.
Neben den regalien von silber sein etliche schöne formb
von guten tischuhrn undt dergleichen galanterien ihnen nicht unangenehmb. Wan aber man dieße sachen auf die
lange banckh schiebt oder mit treuen anschlag auff borg undt credit nimbt, so mueß
man zue letzt annehmen, waß man findt undt alles überzahlen undt ie mehrers leüth
man darzue braucht, ie weniger seindt EKM in solchem
bedient. Ich hielte für daß beste, wan fein baldt
gegen paarer bezahlung man taugliche sachen anfremmen oder nach Augespurg schreiben, auf dem herbeykommenden Catharina Marckht waß schönes herunder bringen
undt durch ein oder zwo persohnen, welche den handel verstehen, die present
außklauben ließe.
5. Für daß
fünffte, weiln der constantinopolische grichische patriarch (welcher EKM geschriben)
zue unßerm diensten uber die maßen sich willig erzeigt, mir große ehr erwießen undt
durch dergleichen persohnen bißweilen an der Porten man auch etwaß penetriren kan, wehre ich der einfeltigen mainung, daß ein großer
pottschaffter auch für den patriarchen nur waß
wenig, etwa ein schöne tischuhr mit brachte. Er hofft zwar ein ansehentliche hilff
undt gelt steuer, damit in sedia
sich erhalten könne, von deme ist aber ietzt wegen der zeit undt anderen bedenkhen
nichts nit zuereden. In gutter hoffnung kan man ihn erhalten undt nach gelegenheit
seiner favor sich bedienen, sonderlich in der gegen mir gethanen offerta, daß er zue
zeiten durch Moldau undt brieff nach dem ksl.
hoff befürdern wolle, dan einem residenten an der
Porten sein wegen fortschikung der brieff
allerley weeg undt mittel vonnötten undt dießer zeit mehrers alß nie.
6. Für daß sechste: demnach auf mein gehorsambst gethanen
vorschlag undt berichten EKM den darin geschlossnen
Simon Reininger für deroselben ordinari
residenten mit iahrlicher underhalt von 2.000 reichstl. undt 100 duggaten zue extraordinari außgaben anzuenemben sich
allergnedigst erklärt. Alß geruehen EKM mit ietzig
hie anweßenden türkischen
internuncius abzueferttigen ein eignen curir mit obgemeldter
geldt provision für den residenten auf ein iahr lang, zue dem ende, daß er sich
beßer außstaffirn undt in publico, wie EKM ehr undt
reputation erfordert, an der Porten compariren
könne. Eß bittet zwar allerunderthenigst der Reninger umb daß man ihm zur iahrlichen underhalt auch daß ienige,
waß vorhero andere residenten gehabt, geben wolle. Wegen deßen weiln ietzt große
penuria an gelt, können
EKM ohne mein gehorsambiestes maßgeben für
dißmahl zur geduldt undt zue fleißigem dienen ermahnen undt wan er sich wohl verhalte, im ubrigen allergnedigst
vertrösten, mit dießem wirdt er schon zue friden undt gewiß in EKM diensten fleißig sein. Zue deme erfordert auch EKM dienst, daß mit
ehistem hienein reittenden curir man schikhe für den Reninger ein ksl. instruction, wie in ein undt anderm sich verhalten
forterst auf daß Hassan aga widerkunfft undt deßen
an der Porten vorbringen undt relationiren wohl
achtung geben undt waß er gutts oder beßes kan penetriren, durch den hinein komenden
curir beförderlich herauß berichten, auch vor allen
dingen wohl achtung geben solle, auf des sultans diploma, daß solches mit
gebreüchlichem iurament undt den
beschloßenen capituln von wortt zue wortt inserirt kräfftig ausgeferttiget, daran
nichts verfelscht werde.
Item auch mit gueter manier neben dem Hassan aga (welcher alhie sich deßen anerbotten) procuriren, damit der sultan (weiln EKM ein
doppletes present schiken) auch umb etwaß mehrers, alß vor dießem sein present
verbeßere. Zue welchem gar gern helffen wirdt der Hassan
aga, weiln wegen der großen ambasciada zuesag hat undt diese carica zue bekommen verhofft. Eß
wirdt auch vonötten sein an den groß vesir ein ksl.
creditif, worinnen EKM den Reninger
recommendirn undt für ein residenten erklären, auf daß in solcher carica der gebühr noch undter den
Türckhen ehr undt respect habe.
Demnach auch wegen der in Constantinopel durch den Greiffenklau seelig gemachte schulden noch ein rest verbliben von 600
hundert
reichstl., für welche, neben dem
Panioti, der Reninger bürgschafft geleist, versprochen in drei oder vier monathen
zue bezahlen, alß ist vonnötten, daß dieße summa auch mit erstem abgeferttigten
curir hienein geschikt werde, damit destwegen der Reininger nicht in discredit kome undt fastidio habe, wan dieße post richtig, so ist in
Constantinopl
alles bezahlt. Mit mir aber ist herauß komen ein
venedischer kauffman
, der hat vom verstorbenen residenten obligation undt schuldtschein biß auf 1.000
thaler, dießer wirdt seine
sachen hie selber anzuebringen undt zue sollicitirn wisen.
7. Für daß siebende wirt man nit
weniger thuen können, alß auch vor den dolmatschen Panioti in abschlag seiner besoldung aufs wenigiste ein baar 100
thaler zue schiken. Er bitt
EKM allerunderthenigst umb verbeßerung seiner
besoldung auf so viel, alß der Ioan Baptista Corl
gehabt, weiln man dieser persohn hoch vonötten undt in meinen an der Porten letztern verrichtungen sich sehr wohl verhalten,
wehr ich der ebenmaßgebigen meinung, EKM damit desto
fleißiger diene, in solchem seinen begehren ihn allergnedigst begnaden sollen.
8. Für daß achte, sein die
zwen sprach knaben, für
welche auch ein paar 100 thaler
vonötten sein wirdt, daß waß man für dieße mir mit geben ist schon ein vorhero
gegeßenes brott geweßen. Von 4
knaben, welche EKM zum sprach lehrnen,
seindt ietzt zwo luckhen ledig, nemblich des
Baletz, welcher ein
Türckh worden, aber fugitino widerumb in Christenheit sich begeben undt des Franco Navone, ein perot undt venedischer deppendent, den ich nit gar recht
befunden, maßen dan ich ihme auch desenthalben
abgedanckt, für einen knaben, der von sich guette hoffnung gibt, will ich umb eine
von den zwo ledigen stellen allerunderthenigst bitten.
9. Für daß neunte, wegen der geheimben correspondentz, will in
Türkey dieße sach sehr schwer fallen, umb daß man die leüth, welche mit höchster
gefahr in solchem dienen, nicht richtig bezahlt. Mit dem gelt, so ich darauf
empfangen, hab ich die coorespondentz bestelt so guet es hat sein können. A parte
wie vorhero gemeldt, will ich mit nechsten nit allein in diesem, sondern auch wegen der greiffenklauischen von mir
bezahlten schulden undt in henden haben original schuldtscheinen undt
quittantzen EKM allergehorsambst berichten,
underdessen wirdt annoch zue beförderung EKM dienst
nit weniger sein können, alß daß mit erstem curir auff dieße correspondentz man auch
etwas hinein schikhe, so viel hab ich auf dießmahl allerunderthenigst erinnern undt
benebenst mein relation schliesen wollen.
Ich kan aber vorhero auch meiner selber, weiln
auff dem ottomansichen theatro ich daß mehreste agirt nit vergeßen, sondern will
EKM allerunder thenigst beynebens auch zue gemüth führen, waß gestalt in den
türkischen reisen , geschefften undt tractaten fast wie ein alt versuchter soldat,
der in den militarischen exercitien bei der pica oder mußqueten angefangen, ich eben
also bis daher durch alle classen lauffen undt in eure röm.
ksl. Mt. diensten mit viel mühe undt arbeit offt große gefahr
außstehen müßen. Erstlichen noch vor vielen iahren zue des Aly bassa zeiten auß curiositet von Türckhen etwas zue sehen, hab ich
ein nach Offen undt Solnok geschikten ksl. commissario nahmens Buon Huomo auffgewarttet undt hernacher anno 1627, alß der alte
Mortaza bassa
vesir zu Offen neben dem Betlem Gabor den
fridt gebrochen zue des kayßers Ferdinandi Secundi
höchstseeligist angedenckhens gehorsambiesten diensten in weiters zeiten uber
mich genomben, ein wichtige sehr weite
gefehrliche reiß durch gantz Italia uber daß
Adriatische Meer uber Ragusa undt daß
Servisch- und Macedonische Gebürg nach Constantinopel undt baldt von dannen geraden weg wider zue ruckh
nach Offen, alwo damahlß der Mortezy (welcher im hienein reisen mir nach dem leben
gestelt, aber wegen ohngewehnlich meinen genomenen weeg mich nit erdappen können)
mich dermaßen verwachten undt stretto einsperren laßen, daß mit höchster difficultet ich dan zur
selben zeit in Comorn
bey der fridtstractation gewesten
commission kaum hab parte geben können, von meiner ankunfft undt daß sie
mein persohn begehren, auß wichtigen ursachen den fridt vorhero nicht schliesen
sollen, wie auch beschehen undt ist hernacher auff mein ankommen undt gethane
relation der so reputirliche fridt geschlossen undt mit dem türkischen kayßer die paritet
erhalten worden.
Nach andern von Wien auch
neben dem Schahin aga von Prag auß an den vorgemelten Mortasa
bassa mir aufferlegten wichtigen undt wohl verrichten commission,
haben die röm. ksl. Mt. anno 1629 abermahln in
qualitet eines residenten
allergnedigst mich abgeferttiget nach der ottomanischen
Porten, alwo continuirlich 15 iahr lang in publica carica ich der römischen kayßern
hochheit undt reputation under den barbarn ich glückhlich sottenirt, dan erst nach meinem abzueg (wie ewiglich
weist) hat auf unser seits die paritet angefangen zue sin
khen undt der Türkhen
ubermuth angefangen mehrer zue wachsen.
Seithero haben EKM vor zwei
undt drei iahrn widerumb zue zweien vesirn, einer auch Mortaza undt der andere Mustafa
geheisen, nach Offen mich verschikt mit wichtigen
commissionen, welche ich ebenfahlß zu EKM
allergnedigsten contento allerunderthenigst abgelegt.
Zue anfang dieses iahrs bin ich abermahln in qualitet eines internuncius mit hochwichtigen
schweren commissionen undt befelch den friden zue prolongiren allergnedigst nach der
ottomanischen Porten verschikt worden, undt
wan ich die wahrheit bekennen solle, habe wegen der mir aufferlegten schweren
negotien undt der voran gesehenen difficulteten so wohl, alß wegen meines hochen
alters nit ein wenig besorgt, daß etwa EKM
allergnedigste intention undt meinem gehorsambisten willen nach, ein so hoch
importirendes werckh nit recht vollenden undt auf ein so müheselige weite reiß im
höchsten rigor des weiters undt
widerumb in der extremitet der hitz außtauren werde können. Es hat aber der
allmechtige EKM guette intention undt mein treu
gehorsambistes eyfferiges vornehmen so secondirt, daß mit der ottomanischen Porten die fridens proroga verglichen, in Türkey
EKM hochheit undt reputation mit voriger paritet
widerumb erhebt undt beinebens auch ein zimbliche summa gelts erffehrt worden,
welches unserm herr Gott undt EKM gutte condutta mehrer alß mir zue
zueaignen ist.
Annoch aber ist nicht zue zweiflen, daß nit auch etwaß
cooperiren undt viel dabei thuen könne, ein in dergleichen sachen erfahrner undt
experimentirter minister, welcher mit barbarischen völckhern wohl umb zuegehen
wüste. EKM können allergnedigst ein getreuen diener
helffen, denselben in hochen standt erheben allemahl wan sie wollen, aber nicht so
geschwindt die türkische sachen einem eingießen undt in diesem ein erfahrnen wohl
practicirten minister machen, darzue gehören viel iahr undt zeit undt im lehrnen
wirdt offt viel verderbt oder versaumbt.
Ein embsig fleißiger gartner bemühet undt bewerbet sich umb
treffliche planten, so balt er eine bekombt, pflantzt er sie an ein ortt in ein
erdt, die derselben natur gemeß undt wo er vermeint, daß sie am besten reussiren undt hervor wachsen
solle. Er begriße undt hilfft ihr, kombt die planten noch des garttners willen uber
sich undt trägt erdacht , desto mehrers trägt er ihr zue die erdt undt befleist sich
dieselb zue seinem nutzen im garten zuerhalten. Es wehre kein guetter garttner wan ein von gutter art lang cultivirte undt schon aufgebrachte fruchtbahre plant wegen abgang
eines begießens oder ein wenig erdt zue grundt gehen undt verderben ließe.
Gleich also geruehe EKM auch allergnedigst sich zuerinnern undt zue betrachten, mit waß
für schweren reisen, villfaltig wichtigen commissionen undt grosen unkosten albereit
in die 26 iahr lang dieselben in türkischen sachen meine auß der Schweitz gebrachte wenige talenti cultivirt undt so
weit gebracht, daß sie fruchten, dem publico mit nutzen vorstehen können. Warumben,
allergnedigster kayser, solten sie nach so
kostbahrer langer continnirung mich arme plant hilff loß laßen. Ihnen selber undt
denen vom kayser Ferdinando Secundo höchstseeligster
gedechtnuß, so wohl alß von EKM mir so offt schrifft
undt mündtliche verheissene gnadt, ia denen vor meinem iüngsten abreisen im urlaub
nehmen gegen mir gethanen letzten worten (welche mich so höchlich erfreut
auffgemundert undt zue deroselben gehorsambisten diensten gantz neu besellet) dieß
unrecht thuen, lenger gestatten, daß aus abgang einer besern stelle mir hilff,
worinnen sich arme plant mich erhalten undt früchten
solle, ehender zue grundt gehen undt wegen der löblichen hoffcamer nie effectuiren,
sondern biß daher nur mir zur pein bloß zeigenden gnaden ich ein ewiger sollicitator ein rechter Tantalus sein müße. Derowegen bitt
ich nochmahln allerunderthenigst, EKM geruehe noch
deroselben höchst angebohrner milde undt güete meiner persohn halber, so wohl wegen
eines beßern posto, alß wegen der versprochnen gnaden allerunderthenigst sich also
zue resoluiren, daß mich deßen zuerfreuen undt biß in mein gruben EKM darumb zue danckhen habe. Hirmit in dieffester
reverentz zue derohalben ksl. hulden undt gnaden mich allerunderthenigst
befehle.
Wien den 11. October anno 1649.
EKM
Allerunderthenigster gehorsambister
Iohan Rudolff Schmidt zum Schwartzen Horn
11.8ber.1649
1649.11.
8ber
Relatio des h. Schmidt